http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-02/0050
te Plan in diesem Konvolut. der eine Methode schildert, einen nach Entfernung der
Eisenteile auseinandergetriebenen Dachstuhl wieder in Form zu bringen, bezieht
sich nicht auf das Ballhaus, sondern auf das Dach des Saalbaues, wie die Darstellung
der gewölbten Saaldecke und übrigens auch die Maßangaben ausweisen.
Das Sulzburger Ballhaus, dessen Ruinen im Zustand nach dem Umbau zu einem
Keller im 18. Jahrhundert nun wieder aufgedeckt sind, ordnet sich genau in die
Folge der Ballhäuser als Bestandteil deutscher Residenzschlösser des 17. Jahrhunderts
ein. Mit dem Ballhaus und dem Saalbau wies das Sulzburger Schloss - über
den nach den Quellen reich ausgestatteten Wohnbau hinaus - alle architektonischen
Elemente auf, die als für ein repräsentatives Schloss erforderlich angesehen
wurden. Das steinerne Sulzburger Ballhaus blieb offenbar länger erhalten als das
Hauptgebäude des Schlosses, was für seine Solidität spricht. Bei Arhardt ist es
im Gegensatz zum Schloss nicht als „abgebrannt"' bezeichnet, auch nicht auf dem
Grundriss der Gesamtanlage des Schlosses um 1690. Erst 1727 wurde es zu einem
Stall umgebaut. Über eine veränderte Nutzung vor diesem Umbau wissen wir
nichts. Viele andere Ballhäuser nutzte man später mittels temporärer oder fester
Einbauten als Theater. Dafür waren die stützenlosen Hallen mit der hochliegenden
Belichtung natürlich besonders geeignet.
In Sulzburg gibt es vorläufig keine Hinweise auf Theateraufführungen im 17.
Jahrhundert, aber für die Sulzburger Sportgeschichte ist sicherlich interessant,
dass dort schon vor 400 Jahren Tennis gespielt wurde, wenn auch wohl nur von
den Angehörigen des Hofes. Die Spielregeln waren damals dem Squash ähnlicher
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