Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 2.2006
Seite: 135
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-02/0137
(Georg) WÄBER im Kirchenbuch, also mit richtigem Familiennamen (Abb. 5 u.
6, untere Markierungen). Warum dieser Irrtum beim Namen des Bräutigams beim
Eheeintrag? Wusste Pfarrer STRAUB HAAR wirklich nicht mehr, wen er getraut
hatte oder wie ausgerechnet der Müller von Stetten als Vater der getauften Kinder
hieß? Und der Pfarrer wiederholte seinen Irrtum dann gerade noch zweimal bei
den Taufen bis zu seinem frühen Lebensende im Juli 1682! Wir wissen auch nicht,
warum er den FN für den Paten H. G. WÄBER zweimal richtig eingetragen hatte
, wenn er doch andererseits dem Irrtum einer Personenverwechslung aufgesessen
war?! Die Menschen wurden damals weit mehr mit ihrem Vornamen angesprochen
. Oft kannte man den Familiennamen kaum, wenn er nicht zum Hausnamen
geworden war. Vielleicht wurde ja der Pate einfach nur zum Eintrag angegeben
und war persönlich bei der Taufe gar nicht anwesend, wurde also nicht gesehen
und somit auch nicht verwechselt? Aber das ist kaum denkbar, sonst wäre wohl ein
Stellvertreter zur Taufe bestellt worden. Der nachfolgende Pfarrer Johann Kaspar
URBAN (1682 bis 1685) gab im Taufbuch seit November 1682 stets richtig den
FN WEBER an. ebenso auch die späteren Pfarrherren.

So gesehen, müsste der Komponist Carl Maria von WEBER also letztendlich
vielleicht doch SCHNEIDER heißen!? Und MOZART hätte, ohne es zu wissen,
eine Konstanze geb. SCHNEIDER geehelicht? Die Familien WEBER aus dieser
Linie in Stetten und Zell i. W. wären selbstverständlich auch betroffen. Der Musikwelt
wären solche Überlegungen natürlich nicht zu vermitteln, und zum Glück
kommen auch wir zu einem etwas anderen Ergebnis.

Der FN SCHNEYDER war in Stetten zwar vertreten, dabei kommt sonst aber
keine Person namens Hans Georg vor. Bei den Paten jener Zeit gibt es keinen Hinweis
auf eine Verwechslung mit SCHNEYDER. auch nicht im Umfeld der oben
erwähnten Patin Catharina SCHNEIDERin (1686). Die ersten (°°)-Daten der ortsansässigen
SCHNEYDER liegen um etwa ein Jahrzehnt und mehr vor den frühen
WEBER-Daten, sodass eventuell mögliche Verwandte der Generation WEBERs
hier weitaus weniger zu erwarten sind. Somit ist bei SCHNEIDER für einen Hans
Georg kein Familienanschluss erkennbar.

Nur die beiden Patenstellen des Hans Georg WEBER von 1680-81 und seine
jetzt wahrscheinliche Herkunft aus einem Müllergeschlecht WEBER in Deger-
felden stehen eindeutig diesem Verdacht entgegen, dass er den FN SCHNEIDER
tragen sollte. Unser ursprüngliches Problem, nämlich die erst im Nachhinein
berichtigten Fehler des Pfarrers Franz Christoph STRAUBHAAR, ist also auch
über vermutete Verwandte im KB nicht endgültig zu lösen und bereitet weiterhin
Kopfzerbrechen. - Aber auch in Eutin, dem Geburtsort des Komponisten C. M.
von WEBER (*20. November 1786), soll im Taufregister nachträglich manipuliert
worden sein. Das Adelsprädikat und der zweite Vorname Maria seien angeblich
später nachgetragen worden.291

Zum einen hat sich gezeigt, dass eine durch Irrtümer des Pfarrers STRAUB-
HAAR entstandene, zeitlich begrenzte, aber zunächst sehr große Unsicherheit für
den Familiennamen vor allem durch die Patenstellen des Hans Georg WEBER in

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