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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 2.2006
Seite: 143
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-02/0145
Ein eiszeitlicher Freilandplatz in Wyhlen

Diese Anmerkung ist nötig, weil 1936 nur wenige Kilometer rheinaufwärts Fritz
Moog im Kalksteinbruch der Solvaywerke von Wyhlen einen sensationellen Fund
machte. Im Löss stieß er auf Knochen, die von Pferd, Urrind und Mammut herrührten
. Das Besondere an ihnen waren deutliche Spuren menschlicher Bearbeitung
. Moog ging zunächst davon aus, dass die von ihm gefundene Lagerstelle dem
„älteren Löss der Rißeiszeit'* angehörte, was ein Alter von 190 000 Jahre bedeutet
hätte. Eine Untersuchung des Geologen Otto Wittmann, die er im Auftrag des
Urgeschichtlichen Instituts der Universität Freiburg von 1940 - 42 im neuaufgeschlossenen
Ostteil des Steinbruchs durchführte, endete mit dem Ergebnis: Moogs
Fundstelle lag nicht im ursprünglichen Löss, sondern im Bereich einer Abschwemmung
. Folge: Die gefundenen Tierknochen gehören der Würmeiszeit an und sind
damit dem mittleren Teil der letzten großen Eiszeit zuzuordnen, also beträchtlich
jünger. „Die Jäger", so folgert E. Richter, „welche die eiszeitliche Raststätte von
Wyhlen benutzt haben, sind ... Neandertaler gewesen." Sie haben vom Südhang
des Dinkelberges aus weidenden Eiszeittieren nachgestellt und sie erlegt, wie die
gefundenen Knochen von Wildpferd. Urrind und Mammut beweisen.

Die Funde von 1936 stehen indessen nicht allein. Schon früher fand man im unteren
Löss des ehemaligen Solvay-Steinbruches abgerollte Zähne und Reste von
Hirschgeweihen. In dem oben genannten älteren Löss fand man früher auch Knochen
verschiedener eiszeitlicher Tiere, wie zum Beispiel den Fuß eines wollhaarigen
Nashorns, eines „wohlerhaltenen" Mammuts. Knochen vom Urstier usw.
Sie sollen meist ins Naturhistorische Museum nach Basel, zum Teil auch ins Geologische
Institut nach Freiburg gekommen sein. (Anmerkung: Als ich 1959 als

Abb. 5: Wandgravierung zweier Mammute aus Font-de-Gaume. Dordogne, Breite ca. 125 cm.
Aus: Kunst der Eiszeit. Holbein-Verlag. Basel 1952.

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