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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 1.2007
Seite: 15
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bündete) militärische Leistungen erbrachten, im mobilen Feldheer oder bei der
Sicherung der Grenzen des spätantiken Imperiums. Es darf daher nicht verwundern
, dass römische Bewaffnung und sonstige militärische Ausstattung auch bei
den grenznah lebenden germanischen Stämmen bekannt waren und vielfach auch
übernommen wurden. Besonders beliebt waren offenbar die in römischen Manufakturen
hergestellten „Soldatengürtel", denn ihre metallischen Teile: Schnallen.
Riemenzungen und ..Riemenstrecker"", zu denen auch die propellerförmigen Beschläge
zählen, hnden sich in germanischen Gräbern und in Höhensiedlungen der
Völkerwanderungszeit genauso wie in den gleichzeitigen Kastellen entlang der
Rheinlinie (Abb. 8). So gibt es gute Vergleichsstücke zum Hertener Beschlag von
den Höhensiedlungen am Ausgang des Kinzigtales bei Offenburg (Abb. 2), aber
auch aus dem nahegelegenen Äugst auf der anderen Rheinseite, woher wir die Metallteile
von zwei im 4. Jh. versteckten Gürteln kennen, ursprünglich wohl Besitz
von Soldaten, die im Castrum Rauracense (Kaiseraugst) stationiert waren (Abb. 3).
Aus diesem Kastell selbst stammt das Fragment eines propellerförmigen Riemenstreckers
, der nachträglich mit einem eingeritzten Christogramm versehen wurde
(Abb. 4). Wie geläufig in diesem Gebiet solche Militärgürtel gewesen sein müssen,
zeigt die Beigabe propellerförmiger Beschläge in Gräbern der Merowingerzeit,
also des späten 5. bis 7. Jhs.. wo sie als „Altsachen'* beigegeben wurden, so etwa
in Pleidelsheim. Eichstetten oder Weingarten (Abb. 5 a - c), wo sich ein mit Herten
besonders gut vergleichbares Exemplar im Grab eines kleinen Mädchens fand, in
diesem Fall offenbar als Amulett gebraucht. Es hat also viele Generationen später
in der Alamannia immer noch solche Gürtel oder doch Metallbeschläge davon gegeben
, die man zwar nicht mehr wie ehedem verwendet, aber immer noch aufbewahrt
und gelegentlich anderen Zwecken zugeführt hat.

Abb. 2: Ortenberg ..Kiigeieskopf" (linksl und Berghaupten ..Geißkopf" (beide Ortenaukreis). Vergleichsstücke
zu Abb. I. L. 5.0 bzw. 4.5 cm. Nach H. Steuer 11990). Abb. 19,6-7

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