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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 1.2007
Seite: 16
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Abb. 3: Teile von zwei spätrömischen Gürtelgarnituren i Auswahl), gefunden in Angst (Kanton Baselland
). L. der propellerförmigen Beschläge 4,0 cm. Nach M. Martin (1967) Abb. 1-2.

Mit dem Fund eines solchen „Leitfossils" (Abb. 1) war schlagartig klar geworden
, dass der Hertenberg (Abb. 6) zu den völkerwanderungszeitlichen ( = früh-
alamannischen) Höhensiedlungen gezählt werden muss, für die es im Hochrheintal
bisher keinen Beleg gegeben hat. 1.5 km vom Rheinübergang nach Kaiseraugst
entfernt und damit unmittelbar vor der spätrömischen Reichsgrenze gelegen
(Abb. 7), gehörte der Platz zum damaligen Siedlungsgebiet der Brisigavi, einem
Teilstamm der Alamannen. deren Name von Brisiacum, dem heutigen Breisach abgeleitet
ist (Abb. 8). Über die Brisigavi sind wir relativ gut durch Ammianus Marcellinus
unterrichtet, einen römischen Historiographen. der sich in den Jahren
353-357 selbst in Gallien aufhielt und vieles aus eigenem Erleben kannte, was er
in seinem Geschichtswerk niedergeschrieben hat. Wir wissen aus seinen Schilderungen
, dass die Brisigavi wie auch andere alamannische Teilstämme von Königen
regiert wurden, von denen drei sogar namentlich überliefert sind. Von einem dieser
drei, König Vadomar. wird ausdrücklich gesagt, dass sein Wohnsitz den Raurikern
gegenüber gelegen habe (domicilium contra Rauracos). Dies kann allerdings nicht
bedeuten, dass die kleine Anlage auf dem Hertenberg, die ja tatsächlich „den
Raurakern" (Augusta Raurica. Castrum Rauracense) gegenüber liegt, eine königliche
Residenz gewesen sei. Diese lag mit großer Wahrscheinlichkeit auf dem
Zähringer Burgberg bei Freiburg (Karte Abb. 8). doch hat es Ammian mit dieser
Ortsangabe wohl nicht allzu genau genommen. Vadomar jedenfalls war ein bedeutender
Fürst, mit dem Rom lange in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt

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