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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 1.2007
Seite: 31
(PDF, 28 MB)
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auf zwei Friese mit jeweils sechs Bildern an Nord- und Südwand der Kapelle unterteilt
. Es befinden sich jeweils vier Bilder im oberen Bereich, zwei im unterem,
wobei diese mit Gebetssprüchen flankiert sind. Damit wird der Totentanz in einen
religiösen Kontext gestellt.

Die Gebete lauten:

Gib den Verstorb'nen
ew'ge Ruh.
deck ihre Schuld
und Sünden zu.

Erlös Sie aus des
Feuers Gluth.
durch Christi Kreuz
und Christi Blut.

Nimm gnädig Sie
im Himmel auf.
rieht nicht nach
ihrem Sünden=Lauf.

Vergelt, was Gutes
Sie gethan.
und sieh' nicht
ihre Thorheit an.

Der Totentanz erfährt hier einen neuen Sinnzusammenhang, da die mittelalterlichen
Totentänze noch keine theologischen Aussagen beinhalten. Der Hintergrund
dafür ist der ,jiun in derber Form aktualisierte und intensivierte Kult der Armen
Seelen, deren Pein im Fegefeuer als Folie für die sittlichen Ermahnungen dient."13

Das zweite Gebet im Hertener Totentanz enthält diese Fürsprache für die Armen
Seelen, die im Fegefeuer schmoren. Der Erzengel Michael (Abb. 3 und Abb. 4) als
Seelenwäger, der sich über dem Eingang der Kapelle Maria Schnee befindet, komplettiert
das Programm.

Die Totentanzbilder mit den dazugehörenden Sprüchen sind in einen einfachen
Rahmen gefasst. Sie beginnen mit dem Tod und Kind, Tod mit Knabe, Tod und
Mädchen. Tod und junger Mann. Tod und Frau sowie Tod und Ehemann . Der
zweite Fries umfasst Tod und (Ehe)Frau. Tod und Adliger, Tod und Bettler, Tod
und reicher Mann. Tod und Priester sowie Tod und Bauer. Diese Reihung hat der
Künstler Dominik Weber ganz dem Freiburger Totentanz entnommen. Allerdings
variiert er die Unterschriften und passt sie der Zeit an.14

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