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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 1.2007
Seite: 38
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Und dennoch kann uns sein Schicksal auch heute noch berühren, denn Berthold
Trüby hat eine Reihe von Gedichten hinterlassen, die seinen Lebensweg auf ganz
eigene Art widerspiegeln.2 Auch wenn aus einem großen Teil der Gedichte vor
allem Schwermut, Enttäuschung. Hoffnungslosigkeit bis hin zu Todessehnsucht
sprechen, so gibt es dazwischen doch auch immer wieder fröhliche Verse, die an
glückliche Stunden erinnern: Strophen, die deutlich machen, dass dieser junge
Mensch seinen Traum, als Maler und Dichter erfolgreich und bekannt zu werden,
noch keineswegs aufgegeben hat.

In diesem Bestreben war er dem etwa vierzig Jahre später, ebenfalls in Minsein
geborenen Kunstmaler und Holzschneider Alban Spitz nicht unähnlich. Als Sohn
des Minseiner Dorfschmieds stieß auch Alban Spitz mit seinen künstlerischen Neigungen
vielfach auf Unverständnis; das nötige Geld für die Kunstschule in Karlsruhe
musste er sich mühsam verdienen und zusammensparen. Trotz der widrigen
Umstände hielt er stets an seiner künstlerischen Laufbahn fest und lebte seit der
Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg als freier Künstler in Minsein. Erst gegen Ende
seines Lebens fand er auch in breiteren Kreisen eine gewisse Anerkennung. Einige
Jahre nach seinem Tod (1996) wurde die Minseiner Mehrzweckhalle ihm zu Ehren
in ..Alban-Spitz-Halle" umbenannt.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass Alban Spitz mit Berthold Trüby
verwandt war: Bertholds Mutter und Alban Spitz' Großmutter waren Schwestern.

Dass Spitz von Berthold Trüby wusste, einige seiner Bilder. Zeichnungen und
Gedichte kannte, zeigt ein kleiner Aufsatz, den er über ihn schrieb. Hier bescheinigte
er Trüby künstlerisches Talent und rückte ihn in die Nähe des frühen Hans Tho-
ma.?

Berthold Georg Trüby wurde am 23. April 1865. morgens um halb acht Uhr, in
Minsein geboren.4 Sein Vater war der Schreinermeister Wilhelm Trüby. seine Mutter
, Amalia Friederika, die Tochter des früheren Minseiner Lehrers Josef Lützelschwab
.

Bereits wenige Stunden nach seiner Geburt wurde Berthold von Pfarrer Anton
Prutscher in Minsein getauft.

Der kleine Junge war nicht das erste Kind von Wilhelm und Friederika Trüby.
Die beiden hatten am 3. Juni 1861 geheiratet. Anlässlich der Hochzeit übergab der
Minseiner Bürger und Landwirt Zölestin Trüby. der Vater des Bräutigams, seinem
Sohn Wilhelm für 900 Gulden das in Unterminsein, im so genannten Grünwinkel,
gelegene Bauernhaus mit Scheune und Stall. Kraut- und Grasgarten.5

Allerdings behielt sich Zölestin für sich und seine zweite Ehefrau Anna Maria
das lebenslange Wohnrecht im Erdgeschoss des Hauses vor. und Wilhelms Geschwister
hatten, so lange sie ledig waren, ebenfalls unentgeltliches Wohnrecht im
Haus.6

So zog das frisch vermählte Ehepaar in den ersten Stock des Hauses ein, das
sich bald mehr und mehr füllte: 1862 kam ihr erstes Kind. Wilhelm, zur Welt, 1863
folgte Friedrich Theodor und im April 1865 Berthold Georg. Nach zwei weiteren
Söhnen. Hermann Karl, 1867, und Otto Raimund. 1869. war Friederika Trüby er-

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