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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 1.2007
Seite: 43
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-01/0045
Euch klag ich mein Schicksal ihr Mauern
Die Menschen, sie haben kein Herz
Kein Mitleid und kein Bedauern
Nur Spott über meinen Schmerz.

Einst hab ich an Menschenrechte
An Menschenwürde geglaubt.
Mich führten finstere Mächte
Sie haben mir alles geraubt.

An die Stäbe des Gitters gedrücket
Mein brennendes Angesicht
Wie der Adler nach Beute blicket
Ausspäh ich das Tageslicht.

Glück auf! Es wird hell in der Ferne
Mich dünket, ein purpurner Rand.
Mich dünket, es blassen die Sterne.
Noch immer nicht Morgen, nicht Tag.

Das Gedicht Handwerksburschenerfahrungen im Schwabenland deutet darauf
hin, dass Berthold Trüby bereits 1881 ähnliche Erfahrungen in Blaubeuren gemacht
hat. oder dass ihm zwei Walzbrüder von einer sechswöchigen Haft dort erzählt
haben. Hier heißt es unter anderem:

Kommt einer auf die Wache
Und hat kein Reisegeld
Und lange außer Arbeit
So wird er eingestellt.
Nicht etwa in Geschäften
Aber doch in Sicherheit.

Die Familie in Minsein konnte Berthold kaum unterstützen. Schon 1868 war
sein Onkel und Taufpate. Adolf Trüby. nach Nordamerika ausgewandert, um der
drückenden Armut zu Hause zu entgehen. Er hatte nicht einmal genügend Mittel,
um die Reisekosten zu bezahlen, sondern lieh sich das nötige Geld von einem anderen
Minseiner Auswanderer namens Klemm. Nachdem Adolf in den USA als
gelernter Schreiner zunächst Arbeit fand und sogar einiges Geld ansparen konnte,
erkrankte er so schwer, dass man mit dem Schlimmsten rechnen musste. Überdies
kam es nun zu einem ernsten Zerwürfnis mit Klemm, weil dieser endlich das geliehene
Reisegeld zurückhaben wollte. Nach mehreren Jahren des Umherziehens
und der Krankheit ließ sich Adolf in der Nähe von Chicago nieder, wo sein Schwa-

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