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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 1.2007
Seite: 47
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-01/0049
Mich aber faßte es düster
In all meiner Trübsal und Not
Mich lockten die feindlichen Wasser
So mächtig, verzeih es mir Gott.

Am 19. Februar 1887. vormittags um 11 Uhr, verstarb der ledige Malergehilfe
Berthold Trüby aus Minsein im Städtischen Krankenhaus München links der Isar.
Über die Todesursache ist nichts bekannt. Zu Hause im Dorf spekulierte man über
eine mögliche Bleivergiftung oder sprach ganz lapidar davon, er sei wohl verhungert
.

An Fahrnissen besaß Berthold Trüby bei seinem Tod lediglich etwas Kleidung,
ein Paar Schuhe und ein Paar Pantoffeln, dazu einen Koffer im Wert von fünf Gulden
, verschiedene Bücher, die mit insgesamt fünf Gulden, und eine Taschenuhr,
die mit sechs Gulden veranschlagt wurden. Offenbar hatte der Vater Wilhelm Trüby
seinen Sohn Berthold immer wieder finanziell unterstützt. Mehrfach hatte er
Geld nach München geschickt, zuletzt im Januar 1887.

Nun waren noch ca. 43 Gulden für Miete und Kost zu begleichen und rund 44
Gulden für den Sarg und das Begräbnis.

Wie er sich sein eigenes Grab wünschte, auch dies beschrieb Berthold Trüby in
einem Gedicht:

Aussicht an den Tod

Tröstlicher Gedanke
Einst im sanften Kuß
Hebst du diese Schranke
Stiller Genius.

Alles. Leid und Schmerzen.
Alles. Ach und Pein
Mit dem kalten Herzen
Schließt die Urne ein.

Liegt im Mauerkranze
Blumen überflort
Still im Sonnenolanze
Ein gew eihter Ort.

Dort in heiiger Erde
Die den Liebsten all
Ein Asyl gewährte
Setzt mein Totenmal.

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