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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 1.2007
Seite: 50
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likon die Konzession von Frey übernahmen. 1888 trat eine weitere entscheidende
Veränderung ein. Der Kraftwerksbau wurde auf die rechte Rheinseite ins Badische
verlegt, da das Schweizer Ufer für das neue Projekt keinen ausreichenden Platz
mehr bot. Die drei Firmen konstituierten zusammen im Juli 1889 eine Vorbereitungsgesellschaft
. Aus Basel stieß noch der Mitinhaber der Lampenfabrik Bürgin
& Alioth. der Ingenieur E. Bürgin, dazu.

Die Gesellschaft setzte sich zunächst zum Ziel, »den Erfolg der künftigen Unternehmung
in Bezug auf Kosten, Absatz und Verwertung der erzeugten Kraft zu ermitteln
, sämtliche erforderlichen Konzessionen zu erwerben und durch Gründung
einer Betriebsgesellschaft die Kapitalien des Unternehmens zu beschaffen«. Feiner
sollte »die elektrische Kraft mittels oberirdischer Kupferdrahtleitung einerseits in
das badische Industriegebiet (Wiesenthal und Säckingen) und andererseits in die
Schweiz, nach Basel, Liestal und Arlesheim« übertragen werden.

Technisch gab es bis jetzt lediglich den Versuch von Marcel Deprez als Vorbild,
der 1886 Strom von Creil bis Paris in Stärke von 116 PS auf einer Länge von 115
km und mit einem Energieverlust von 559c transportiert hatte.

Zwischen den Mitgliedern der Vorbereitungsgesellschaft, Oberst Naville (Escher
& Wyss» und Oberst Huber-Werdmüller (Maschinenfabrik Oerlikon), bestanden
seit der gemeinsamen Gründung der »Aluminium Industrie AG«. Neuhausen, im
Jahre 1888 engste geschäftliche Verbindungen. Von Anfang an war daher auch für
das Rheinfelder Gebiet an eine Aluminiumhütte gedacht.

Zschokkes Projekt von 1890 wollte zunächst die gesamte Gefällstrecke vom
Beuggener See bis zur Rheinbrücke mit einem Maschinenhaus am Adelberg nutzen
. Die Kosten waren mit 12 Mio. Mark veranschlagt. Zu diesem Zweck sollte
auch die alte überdachte Holzbrücke abgerissen und durch eine Eisenkonstruktion
ersetzt werden.

Die Suche der Vorbereitungsgesellschaft nach einer Finanzierung des für seine
Zeit einmaligen, riesigen und auch teuren Projekts, das am 20. Dezember 1890
konzessioniert wurde, blieb ohne Erfolg. Die Wirtschaft befand sich noch in einer
Rezessionsphase, und die angesprochenen Banken in Deutschland, Frankreich,
England und der Schweiz zeigten nicht einmal »platonisches Interesse«. Geschäfte
mit Elektrizität galten noch als hochspekulativ.

Die inzwischen berühmte Frankfurter Elektrizitätsausstellung von 1891 brachte
dann den technologischen Durchbruch. Der AEG und der Maschinenfabrik Oerlikon
gelang es dort gemeinsam, hochgespannten Wechselstrom mit 25 000 Volt
von Lauffen a. Neckar über eine Entfernung von 175 km bei einem Ausnutzungsgrad
von ca. 75% nach Frankfurt zu transportieren. Im Zusammenhang mit diesem
Erfolg versprechenden Versuch stieß auch Anfang 1891 der Generaldirektor der
AEG. Emil Rathenau, zu der bis dahin rein schweizerischen Vorbereitungsgesell-
schaft.

Dieses technisch revolutionäre Experiment hatte aber zunächst noch keinen
Einfluss auf das Rheinfelder Vorhaben. Am 10. Mai 1893 beantragte die Vorbereitungsgesellschaft
die Konzessionsverlängerung für das Projekt, das inzwischen aus

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