Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 1.2007
Seite: 52
(PDF, 28 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-01/0054
Materialien, sämtliche elektrischen Ausrüstungen. Turbinen. Generatoren usw.).
Ein Konsortium, wiederum unter Führung der AEG. übernahm die wegen der langen
Kapitalbindung riskante Vorfinanzierung und platzierte später, als der Rentabilitätsnachweis
erbracht war, die Aktien und Obligationen zu einem günstigen Kurs
am Kapitalmarkt. Die so erzielten Gewinne konnten beträchtlich sein.

Neben der Sicherung der Finanzierung galt es für Rathenau vor allem auch, den
Absatz selbst zu organisieren und zu sichern. Hier halfen wieder die Geschäftsverbindungen
der AEG. Der erste Betrieb, der sich in Rheinfelden ansiedeln wollte,
war die erste deutsche Aluminiumhütte, eine Filiale der Aluminium Industrie AG.
Neuhausen, die von der AEG und der Maschinenfabrik Oerlikon gegründet worden
war. Über Emil Rathenaus Sohn Walther. den späteren Reichsaußenminister,
ließ sich eine weitere Firma nieder, die Elektrochemischen Werke Bitterfeld, deren
Geschäftsführer er war. Beide Firmen kauften zusammen 10 Turbinen ä 300 000
Mark zur freien Benutzung auf die ganze Dauer der Konzession (davon sechs
Gleichstromturbinen durch die Aluminium AG), so dass sich die Baukosten noch
einmal um 3 Mio. Mark reduzierten. Somit waren auch bereits 50% des Absatzes
gesichert. 1898 siedelte sich mit der Elektrochemischen Fabrik Natrium sogar
noch ein dritter Großabnehmer an.

Als so das Risiko kalkulierbar geworden war, konstituierte sich am 31. Oktober
1894 in Berlin die Aktiengesellschaft unter der Firma »Kraftübertragungswerke
Rheinfelden. in Station bei Rheinfelden < mit einem Grundkapital von 4 Mio. Mark.
- 2 Mio. Mark sollten in Obligationen ausgegeben werden. Der Eintrag ins Handelsregister
erfolgte am 28. Dezember 1894. Da ein eigener badischer Ort Rheinfelden
noch nicht vorhanden war, wurde der Name des Bahnhofs, der sich auf das
schweizerische Rheinfelden bezog, als nähere Ortsbezeichnung gewählt.

Im Aufsichtsrat saßen viele der damals führenden Köpfe der deutschen Wirtschaft
:

Carl Fürstenberg. Berliner Handelsgesellschaft. Vorsitzender

Georg v. Siemens, Deutsche Bank, stellv. Vorsitzender

Ludwig Delbrück. Delbrück, Leo & Co, Berlin

Peter Emil Huber-Werdmüller. Maschinenfabrik Oerlikon

Hugo Landau. Bankhaus Jakob Landau. Berlin

Dr. Ernst Magnus, Direktor d. Nationalbank f. Deutschland. Berlin

Emil Rathenau, Generaldirektor der AEG. Berlin

Rudolf Sulzbach. Bankhaus Gebr. Sulzbach. Frankfurt a. M.

Die endgültigen Konzessionen hatten am 21. April 1894 der Kanton Aargau und
am 2. Mai 1894 das Großherzogtum Baden erteilt. Sie waren das Ergebnis langwieriger
Verhandlungen, bei denen auch die Interessen der Flößer und Fischer gewahrt
werden mussten.

Es war für KWR ein Glücksfall, den Schweizer Dr. Emil Frey zum ersten Direktor
gewonnen zu haben. Ihm zur Seite stand in den ersten Jahren ein solch erfahrener
Mann wie der Direktor der Berliner Elektrizitätswerke, Leopold Aschenheim. Frey
war vor seinem Übertritt in die Privatwirtschaft Regierungschef des Kantons Aargau

52


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-01/0054