http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-01/0056
Mauerwerks stattfinden kann. Seit 20. Dezember vorigen Jahres wird auch an der
Herstellung von Fangdämmen für den Wehrdurchlass gearbeitet, nachdem durch
behördliche Anordnung die Flösserei bis zum l. April dieses Jahres untersagt wurde
. Es wird beabsichtigt, die Wasserhebung mittelst Pumpen durchzuführen und
den Durchlass im Trockenen zu fundieren.
Die durchschnittliche Zahl der beim Bau beschäftigten Arbeiter betrug im Dezember
365, im Januar 296 und im Februar 453; in den ersten Tagen dieses Monats
ist diesselbe auf 670 angestiegen.«
Hochwasserstände überfluteten in den Jahren 1896/97 die Baugruben, so dass
sich die Inbetriebnahme verzögerte. Die Abflussmauern bei den Motorenkammern
wurden dabei häufig unter Wasser gesetzt. Lokomobile waren in solchen Fällen
ständig im Einsatz, um die eingedrungenen Wassermengen abzupumpen. 1897
wurden bei Hochwasser die Fangdämme der Turbinenkammern überflutet, was zu
weiteren Verzögerungen führte.
Auch schwere, z.T. tödliche Unfälle traten ein. Allein im Dezember 1895 gab es
drei Todesfälle, als ein Arbeiter von einem abstürzenden Felsbrocken erschlagen
wurde und zwei andere in einem Schacht ertranken. Die Arbeiten im Flussbett waren
ebenfalls nicht ohne Risiko.
Mit den Turbinen, die völlig neuartig waren und sukzessive in die Kammern eingebaut
wurden, gab es zunächst ebenfalls Probleme. Sie waren selten auf Anhieb
betriebsfähig. Dennoch konnten 1897 bereits 8 Turbinen an die Aluminium AG
und die Elektrochemischen Werke übergeben werden.
In der zweiten Jahreshälfte 1898 waren alle Maschineneinheiten montiert und betriebsbereit
. Bis auf das Wehr waren auch sämtliche Wasserbauten fertig gestellt.
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