http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-01/0078
ter und Ratschreiber in „Bei Rheinfelden" mit dem Hinweis, dass die Entfernung
zum Rathaus Nollingen zumutbar sei, ablehnend beschieden worden war. wurde
am l. April 1901 entschieden, dass im Ortsteil „Badisch Rheinfelden" ab sofort
wöchentlich zwei Amtstage abgehalten werden.
Der Einblick in die Gemeinderatsprotokolle von 1901 zeigt am deutlichsten,
wie eine bisher rein dörflich-landwirtschaftsorientierte Gemeinde sich in zunehmendem
Maße infrastrukturellen Problemen der neuen Ortschaft widmen musste
und dies auch tat. Jeden Monat fanden in diesem Jahr 4-9 Sitzungen statt.
Neben Farrenkauf. Bürgerrechtsanträgen. Holzversteigerungen. Reb- und Nachtwächterdienst
etc. standen jetzt Bauanträge. Planung einer neuen, großzügigen
Schulanlage zur Ablösung der bisherigen Provisorien. Erwerb von Gelände für
Straßen- und Schulneubau. Einrichtung einer freiwilligen Feuerwehr Bad. Rheinfelden
. Anschaffung von Feuerspritzen u. a. Geräten. Straßenbau und Beleuchtung.
Ankauf eines Geländes für einen Friedhof. Bau einer Friedhofskapelle. Hausnummernbeschilderung
. Wasserversorgung etc. auf der Tagesordnung.13
Gerade beim Schulhausneubau muss Bürgermeister Senger Weitblick und fortschrittliches
Denken bescheinigt werden. Auch Dr. Kampffmeyer bezeichnet Adolf
Senger als einen tüchtigen Mann.14
Abb. 2: Von 1897 - 1916 war Adolf
Senger Bürgermeister von Nollingen.
Ihm gelang es in den Gründerjahren der
Stadt, die Spannung zwischen Alt und
Neu abzubauen.
Das Bad. Volksblatt schrieb zu seinem Tod:
..Die Gemeinde Nollingen/Bad. Rheinfelden verliert in dem Dahingeschiedenen
viel, war er doch Mittler zwischen dem alteingesessenen Ortsteil Nollingen und
dem jung aufstrebenden Bad. Rheinfelden. Er hat es immer wieder verstanden
Ausgleiche zu schaffen, wo unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten sich
aufzutun schienen." 15
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