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Freiherr von Bodmann stellte ihm das beste Zeugnis aus. das einem Bürgermeister
gegeben werden kann. Er schrieb: ..Er war ein genauer Mann, gründlich, klar
blickend, willensstark, wohlwollend und unbedingt zuverlässig."
Das Verhältnis der beiden Orte zueinander
Das Zusammenwachsen beider Bevölkerungsgruppen war. bedingt durch die gewaltigen
Gegensätze, schwierig und bedurfte eines langen Prozesses. Auf der einen
Seite finden wir alteingesessene Bauerngeschlechter alemannischer Herkunft
und Sprache, gleicher Konfessionszugehörigkeit: auf der anderen eine anfänglich
noch wenig sesshafte Arbeiterschaft verschiedener Herkunft. Sprache und Konfession
.
Für die Zeit vor 1910 stellte Dr. Kampffmeyer fest, dass die einheimische Bevölkerung
nichts mit der Rheinfelder Bevölkerung zu tun haben wollte und dass
Misstrauen und Missachtung das Verhältnis beherrschten.16
In Hermann Steineggers Heimatgeschichte jedoch, die 1935 erschien, findet sich
diese Aussage bereits in ihr Gegenteil verkehrt: ..Das gegenseitige Verhältnis zwischen
Nollingen und Bad. Rheinfelden kann im Allgemeinen als gut bezeichnet
werden, in gesellschaftlicher und freundschaftlicher Beziehung sogar sehr gut.
wenn auch die verschiedenartig gelagerten Umstände hier und da zu Meinungsverschiedenheiten
Anlass gaben."' 17
Unterschwellige Differenzen zeigten sich auch in Ortsneckereien. So wurde ein
bestimmter Teil Oberrheinfeldens von den Nollingern als ..Preußisch Rheinfelden"
bezeichnet, und an Fastnacht wurden dort schwarzweiße Grenzpfähle aufgestellt.
Abb. 3: Ratschreiber Hermann Stein-
egger trat 1897 im Alter von 27 Jahren
in den Dienst seiner Heimatgemeinde
Nollingen. In seiner Funktion als Ratschreiber
und Protokollführer bei den
Gemeinderatssitzungen erlebte er unmittelbar
die Entstehung und die Probleme
der heranwachsenden Stadt Rheinfelden.
Nach seiner Zurruhesetzung 1924 schrieb
er in den dreißiger Jahren in mühe- und
liebevoller Kleinarbeit die Heimatgeschichte
von Rheinfelden-Nollingen und
Warmbach.
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