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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 1.2007
Seite: 94
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-01/0096
Damen mit einem Heinzelmännchentanz und führten Pyramiden und andere Turnübungen
vor.

Im Jahr 1936 erhielt der Frauenverein die Genehmigung, ein Gartenhaus direkt
am Rheinufer zu bauen. Es sollte auch als Umkleideraum für die Benutzung des
nebenan liegenden Badeplatzes am Rheinufer dienen. Bedingung für die Baugenehmigung
war, dass das bis an den Rhein abgeschlossene Grundstück jederzeit
durch den Grenzaufsichtsbeamten begangen werden konnte: eigens zu diesem
Zweck war ein Schlüssel zum Gartentor bei der Zollaufsichtsstelle in Rheinfelden
an der Rheinbrücke abzugeben.

1937 wurde der offene Balkon im zweiten Obergeschoss zu einer Liegehalle
ausgebaut, und im folgenden Jahr erhielt das Gebäude einen neuen Dachstock, in
den ein Dachzimmer eingebaut wurde.

Dieser Umbau war die letzte eigenverantwortliche Entscheidung, die der Frauen-
verein Rheinfelden (Baden) treffen konnte, denn im Zuge der Gleichschaltung
wurde der Badische Frauenverein dem Deutschen Roten Kreuz eingegliedert und
verlor damit seine rechtliche Selbständigkeit. Die Interessen des ehemaligen Badischen
Frauenvereins. Zweigverein Rheinfelden (Baden) wurden nun vom Badischen
Roten Kreuz. Landesverband Freiburg. Ortsverein Rheinfelden (Baden)
wahrgenommen. Durch die nationalsozialistischen Unterdrückungsmaßnahmen ab
dem Jahr 1937 wurde auch der Frauenverein zur Aufgabe seiner Tätigkeit und Auflösung
seiner satzungsgemäßen Rechte verurteilt.

In der Regel erfolgte die entschädigungslose Enteignung der Frauenvereine zugunsten
des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin aufgrund des Gesetzes über das
Deutsche Rote Kreuz vom 9. Dezember 1937. So wurde das Anwesen Warmbacher
Straße 15 im Juni 1938 Eigentum des Deutschen Roten Kreuzes. Bei einer Inventarisierung
wurde aktenkundig, dass im November 1939 das Kindersolbad
noch im Besitz von 40 großen Betten und 60 kleinen Kinderbetten. 80 Kopfkeilen.
100 Bettbezügen sowie 200 Kopfkissenbezügen war.

Ab Januar 1940 wurde das Kindersolbad in der Warmbacher Straße mit Kindern
von der Gauamtsleitung der N. S. Volkswohlfahrt belegt. Im Jahr 1941 nutzte auch
der Reichsarbeitsdienst das Gebäude tageweise.

Das Deutsche Rote Kreuz musste dann im Jahr 1942 die meisten der übernommenen
Kinderschulen und sonstigen Sozialeinrichtungen durch einen Vertrag gegen
Reichsmarkentschädigung an die N. S. Volkswohlfahrt in Berlin übereignen.
Das Anwesen Warmbacher Straße 15 wurde im Februar 1943 Eigentum der N. S.
Volkswohlfahrt e. V. Berlin.10

Nach Kriegsende, bei der Besetzung, wurden alle ehemaligen nationalsozialistischen
Besitzungen von der französischen Behörde in Verwaltung genommen; so
auch das ehemalige Kindersolbad. Das Landesamt für kontrollierte Vermögen
übernahm die Verwaltung gemäß Kontrollratsgesetz der Alliierten.

Im März 1951 bildete sich ein konstituierender Ausschuss zur Wiedergründung
des Badischen Frauenvereins mit dem Ziel, wieder in den Besitz des ehemaligen
Kindersolbades in Warmbach zu gelangen.

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