Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 1.2007
Seite: 97
(PDF, 28 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-01/0099
tung der Speisung, unter Anleitung und Aufsicht einer Schweizer Bürgerin, mitzuhelfen
. Unterstützt wurde diese Wohltätigkeitsaktion nicht nur vom Frauenverein
Rheinfelden (Schweiz), sondern auch von der ansässigen Industrie in Rheinfelden
(Baden). Die Aluminium GmbH. Degussa. I. G. Farbenindustrie AG und die Kraftübertragungswerke
stellten abwechselnd Fahrer und Transportfahrzeuge zur Verfügung
, um die Lebensmittel von Schweizer Rheinfelden ins badische Rheinfelden zu
brinsen. Lehrer Anton Merz. Bürsermeisterstellvertreter. und Ratschreiber August
Hirtle sowie Emst Thoma w aren die Organisatoren auf der badischen Seite. Im November
1946 trafen sie sich im Rathaus Rheinfelden (Schweiz) mit Stadtammann
Dr. Beetschen. Metzgermeister Sibold und Frau Wunderlin. um die Durchführung
der Kinderspeisung zu planen. In den Genuss der Speisung sollten nicht nur die
schulpflichtigen Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren kommen, sondern auch die jüngeren
Kinder im Alter von 4 bis 6 Jahren. Jeweils dienstags und donnerstags zwischen
11 und 12 Uhr wollte man 400 Liter Suppe austeilen lassen. Für jedes Kind
war ein halber Liter Suppe eingeplant. Vorgesehen war der Transport der in der
Schweiz fix und fertig zubereiteten Suppe in sogenannten Kochkisten. Doch leider
w aren keine erhältlich, so dass man beschloss. die Suppe in Milchkannen zu füllen
und diese mit Inhalt im Heißwasserbad in der Schule w ieder aufzuw ärmen. Stadtammann
Dr. Beetschen setzte sich bei der französischen Militärregierung dafür ein.
dass die Damen, die bei der Zubereitung der Suppe in der Schw eiz halfen, sowie die
Fahrer der Transportfahrzeuge ohne Schwierigkeiten die Grenze passieren durften.
Die Kantonspolizei Rheinfelden (Schweiz) fragte in Aarau und beim schweizerischen
Zollamt nach, ob nach schw eizerischen Vorschriften noch irgendwelche Formalitäten
zu erfüllen waren. Nach Angaben des Einwohnermeldeamtes und des
Schulamtes sollten 1607 Kinder im Alter von 4 bis 14 Jahren aus Rheinfelden (Baden
), Nollingen und Warmbach die Schülerspeisung erhalten. Kinder von Landw ir-
ten waren von der Speisung ausgenommen. Ingenieur Emst Thoma erreichte schließlich
, dass der zuständige Kontrolloffizier der Französischen Militärregierung. Kommandant
Bernard. den zum Transport vorgesehenen Elektrowagen frei gab.

Trotz der genauen Planung war dann doch noch ein Problem zu lösen: es fehlten
immer noch die Behälter zum Transport der Suppe. So fragte Lehrer Merz in den
Kantinen der Industriebetriebe an. ob sie behilflich sein könnten. Von der Kantine
der Degussa kam die Antwort, die Teilnehmerzahl am Werksküchenessen habe
sich derart erhöht, von 120 Mittagessen auf 250 Mittagessen, dass sie nicht in der
Lage seien. Essenstransportbehälter abzugeben. Die Aluminium GmbH war bereit,
fünf Thermos-Gefäße leihweise zur Verfügung zu stellen, obwohl sie selbst sehr
knapp mit diesen Behältern war. Schließlich konnte man dann doch noch zusätzlich
20 emaillierte Blechkannen zum Transport der Suppe organisieren.

An einem Dienstag, dem 10. Dezember 1946. war die erste Suppenlieferung vorgesehen
. Die badischen Helferinnen mussten sich deshalb am Tag vorher im Sup-
penküchenlokal im Knabenschulhaus im Schweizer Rheinfelden einfinden. Dort
hatte Frau Wunderlin-Hohler die Aufsicht. Der Leiter der Schülerspeisung. Anton
Merz, schrieb an Stadtammann Dr. Beetschen: ..Mit großer Freude haben sich un-

97


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-01/0099