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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 1.2007
Seite: 99
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-01/0101
..Sehr verehrte Damen!

Die Kriegsereignisse der Jahre 1939/45 und die Folgen eines verlorenen Krieges,
heraufbeschworen von engstirnigen und mitleidlosen Menschen, warfen auch über
die Gefilde unseres Gemeinwesens, eines jungen und strebsamen Industriestädtchens
dunkle Schatten. Not und Verzweiflung. Bitterkeit und Armut greifen auch
hier, am schönen Hochrhein um sich, genau so wie in jenen, durch Bomben und
Granaten aufgewühlten Städten und Landstrichen unseres Vaterlandes, wo einst
Frohsinn und Heiterkeit ein beschauliches Dasein fristeten. Ein Hoffnungsschimmer
bedeutete es dann für uns. wenn wir durch Rundfunk und Presse, und auch
mitunter durch persönliche Mitteilungen erfuhren, dass liebenswerte, nicht an das
eigene Ich denkende, gutgesinnte Menschen sich zum Ziele setzten, der großen
Not unseres Volkes und seiner Kinder zu steuern durch hilfsbereite Hände dem
drohenden Hungertod seine sicheren Opfer zu entreißen. In zahlreichen Aufrufen
zur Mitarbeit an einem Werk, das Millionen von hungernden und frierenden Müttern
und Kindern. Witwen und Waisen Hilfe in höchster Not bringen soll, wurde
schon an das Mitgefühl edler Nationen appelliert. Nicht ungehört verhallte dieser
Ruf zur christlichen Nächstenhilfe, und gerade unser Nachbar, die Schweiz stellte
sich an die Spitze jener Helfer, welche durch schnelle und gründliche Hilfeleistung
das Wiederaufbauwerk Europas tatkräftig und mit Erfolg unterstützten... Die erwartungsvollen
und lachenden Kinderaugen, die wöchentlich zweimal Ihrer Spende
in Form einer warmen, schmackhaften Suppe entgegensehen dürfen, und die
vom Alter gebeugte und von der Vergangenheit niedergedrückte, nun wieder mit
mehr Lebensmut erfüllte ältere Generation berechtigen zu der Feststellung, dass
die von ihnen geschaffene Einrichtung eine soziale und segenbringende Tat freundnachbarlicher
Gesinnung darstellt... Unsere Bevölkeruns. die Ihre Mühe und Ar-
beit wohlversteht und schätzt, dankt Ihnen für Ihre edle Tat freudigen Herzens, und
wir schließen uns dem an. überzeugt von Ihrem Opfersinn und Ihrem Verständnis,
einer besseren Zeit und einer edleren Gesinnung zum Durchbruch zu verhelfen
..."7

Am 17. April 1947 wurde die Suppenspeisung durch die Schweiz zunächst eingestellt
. Von den zuständigen Schweizer Stellen war zu vernehmen, dass vor Beginn
des Winters keine weitere Suppenspeisung erfolgen werde. Das deutsche
Schulamt berichtete am 21. April 1947 über die Suppenspeisung, dass im abgelaufenen
Monat 1415 Schüler je einmal wöchentlich Suppe aus der Schweiz erhalten
hatten, an diese Kinder wurden 800 Liter Suppe ausgeteilt.

Zusätzlich wurden an 400 alte Leute im Alter über 65 Jahre einmal wöchentlich
je 1 Liter Suppe, insgesamt also 400 Liter Suppe ausgegeben.

Von Mitte Dezember 1947 bis Mitte April 1948 wurde die Schüler- und Altenspeisung
erneut aufgenommen und wieder in der bewährten Form organisiert. Die
Zubereitung erfolgte in Rheinfelden (Schweiz) mit deutschem Personal unter Aufsicht
von Frau Thoma und mit Hilfe des Frauenvereins Rheinfelden (Schweiz). Die
Lebensmittel waren Schweizer Spenden/

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