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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 1.2007
Seite: 105
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-01/0107
Beim Sterbeeintrag einer Einzelperson kann die Dauer der Anwesenheit nur
selten bestimmt werden, eigentlich nur dann, wenn beim Todeseintrag zusätzliche
Bemerkungen des Pfarrers Aufschluss geben, z. B. „so in die sechs Johr allhier gedient
", „eine Dienstmagd, drei Jahre hier gedient" oder ..war neun Jahre Hirt".

Durch die Verknüpfung der beiden Kriterien (Familie/Einzelperson - Dauer der
Anwesenheit) entstehen Einwanderungstypen, die je nach Bedarf weiter untergliedert
werden können. Die Zuordnung zu einem bestimmten Typ ist nicht immer
einfach. Dazu ein Beispiel: Eine Schweizer Magd heiratet im Ort ein. sie kommt
also zunächst als Einzelperson. Ihr Vater wird bei der Eheschließung als Bürger
der Schweiz genannt, stirbt aber später im Ort. Offensichtlich hat die einheiratende
Schweizerin später ihren (verwitweten?) Vater nachkommen lassen. Ist nun eine
Familie oder eine Einzelperson eingewandert? In solchen Fällen wird der zuerst
im Kirchenbuch genannte Vorgang gewertet. Diese Zuordnungsprobleme sind aber
belanglos für die Untersuchung des echten Beitrags zur Wiederbesiedlung.

4. Formen der Migration
4.1 Auf Dauer sesshafie Familien

In den ersten Jahren nach dem Dreißigjährigen Krieg lassen sich Schweizer
Familien nachweisen, die mit Kindern oder zumindest bereits verheiratet, einwandern
und im Ort Fuß fassen können. Die Familie wird sesshaft. die Kinder gründen
im Ort eigene Familien. Enkel werden geboren.

Beispiel: Um 1660 kommt Ulrich Frei aus Biberstein BE mit seiner Ehefrau Katharina
Wächter nach Eichstetten (OFB Eichstetten 1110 ff.).11 Er ist bereits verheiratet
, seine Kinder werden in Eichstetten geboren. Der erste Eintrag der Familie
ist die Taufe des Sohnes Johann am 5. Mai 1661. Paten sind Hans Gutjahr aus
Eichstetten und Verena Berner. eine Tochter des ebenfalls einaewanderten Webers
Johann Berner. Die Familie hat neun Kinder, fünf sterben jung. Vier Kinder gehen
in Eichstetten eine Ehe ein. Ulrich Frei hat in Eichstetten 27 Enkel. 99 Urenkel
und 144 Ururenkel. davon 21 Ururenkel in der männlichen Linie.

4.2 Sesshafie Familien ohne Nachkommen in der 3. Generation

Schweizer Ehepaare leben und sterben im Ort, aber sie haben keine Kinder, oder
alle Kinder sterben jung, oder es sind nur die Taufdaten der Kinder bekannt, kurz:
Sesshafte Schweizer Familien ohne Nachkommen in der dritten Generation.

Beispiel: Der Weber Johann Schlupp aus Langnau BE lebt seit etwa 1670 mit
seiner Ehefrau Susanne NN als Hintersasse in Ihringen (OSB Ihringen 2160). Die
Familie hat zwischen 1670 und 1681 vier Kinder, drei sterben jung, vom vierten
Kind ist nur das Geburtsdatum bekannt. Seine Ehefrau geht 1687 eine zweite Ehe

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