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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 1.2007
Seite: 128
(PDF, 28 MB)
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Miszellen aus dem Ortsfamilienbuch von Lörrach - Stetten

Die Familie des Geometers Peter August FRESSON
und ein vergessener St. Nikolaus - Patron in Stetten

Volkmar Schappacher

Wenn gebietsfremde Persönlichkeiten, die in Diensten der Markgrafen standen
oder die sonst auf Rötteln oder in Lörrach zu tun hatten, der katholischen Religionsgemeinschaft
angehörten, so kommt es zuweilen vor, dass man sie in den Kirchenbüchern
von Stetten findet, wenn familiäre Ereignisse oder ein Todesfall zu
verzeichnen waren.1

Das beginnt bereits am Anfang des Sterbebuches im Jahr 1635 mit dem Unfalltod
des Doktor Boneus auf Rötteln und geht bis zu einer Stettener Familie
Herbster, die noch lange nach der Zerstörung des Röttier Schlosses beim Gemäuer
auf der Burg ein Haus besaß und bewohnte.

Dr. Boneus verstarb am 29. August 1635 auf der Burg Rötteln „durch einen leidlichen
Fahl so geschehen in Schloß Rötteln" und wurde als Katholik in Stetten
beerdigt.2 Aber wer war nun dieser „hoch- und vielgelehrte Herr Doctor Boneus".
der auf Rötteln durch einen Sturz ums Leben kam? Seinen Vornamen erfährt man
nicht. Jedoch war er „von einer löblichen Regierung wohlbestellt in obgedachter
Herrschaft Rötteln" und begleitete die Stelle als „deren AmptsVerwalter". Infolge
des Dreißigjährigen Krieges war die Markgrafschaft mit Amtssitz Rötteln 1635
kaiserlich bzw. österreichisch besetzt und seinerzeit im Besitz der Regentin Claudia
von Medici. der Witwe des Erzherzogs Leopold von Österreich. Da Boneus
in der Liste der Landvögte' fehlt, wäre es interessant, über ihn noch Weiteres zu
erfahren.

Zweihundert Jahre später hören wir von einem aus Stetten stammenden Gärtner
Michael Herbster4, der am 17. Juni 1837 „beim Fischen im Wiesefluß zunächst
Haagen plötzlich von einem Blutschlag getroffen" wurde, „an dem er augenblicklich
starb" in einem Alter von 49J 8M 19T. Auch er wurde in seinem Heimatort
Stetten begraben. Aber man erfährt auch noch, dass er „seit drei Jahren in dem
Hause bei der alten Burg Rötteln als Eigenthümer wohnend" auf Rötteln gelebt
hat. Herbster war mit einer Johanna Winzer aus Stetten verheiratet und hatte ab
1820 drei Kinder. Die beiden ersten wurden in Lörrach geboren, und 1823 bei der
Geburt und Stettener Taufe seines dritten Kindes wird er als „in Riehen wohnend"
genannt. Die ältere Tochter Bernhardina heiratete übrigens nach Tumringen einen
Nikolaus Brunner und die jüngere Hortensia den Seidenweber Georg Rotzler von
Wittlingen. Über den 1821 geborenen Sohn Justinus findet sich nur die Bemerkung
: „in Africa". Hat Michael Herbster wohl auf Burg Rötteln schon in dem Haus
der späteren Burgschenke als Eigentümer gewohnt?

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