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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 1.2007
Seite: 132
(PDF, 28 MB)
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Um 1100 gelangte aus Bari eine Fingerreliquie des Sankt Nikolaus nach Lothringen
. Dort hatte der Abt des Klosters Gorze (bei Metz) die Erbauung einer St. Nikolaus
-Kathedrale veranlasst, die in Saint Nicolas-de-Port (bei Nancy) zum wichtigsten
Zentrum der Nikolaus-Verehrung nördlich der Alpen geworden ist. Es dürften
schließlich zwischen 4 000 und 5 000 Nikolaus-Kirchen und Kapellen gewesen sein,
die um das Jahr 1500 in ganz Europa diesem Heiligen geweiht waren.16

Der Kult und die Verehrung des hl. Nikolaus von Myra hat in vorreformato-
rischer Zeit gerade auch im Markgräflerland und Wiesental eine besonders hohe
Blüte erfahren. Nach der bei Albrecht Schlageter veröffentlichten Liste der Patrozi-
nien17 in diesem Gebiet steht der hl. Nikolaus - besonders häufig für Kapellen - an
der dritten Stelle nach den Heiligen Maria und Petrus. Jedoch sind durch die Reformation
die meisten Nikolaus-Patrozinien verloren gegangen mit Ausnahme der
katholisch gebliebenen Kapellen von Aftersteg (im 19. Jahrhundert abgerissen),
von Huttingen und Mauchen, die jetzt noch die einzigen in der Gegend sind. In der
evangelischen Kirche von Markt hat sich an der Ostmauer im Chor eine mittelalterliche
Wandmalerei fragmentarisch erhalten, die den einstigen Kirchenpatron St.
Nikolaus mit Attributen und mit Szenen aus den Legenden darstellt (Abb. 2). Er ist
nicht nur der Patron aller Kinder und der Gefangenen, sondern er wurde auch von
den Bäckern, den Schiffern und Kaufleuten als Fürsprecher angerufen."

Aus den folgenden reformierten Orten sind frühere Nikolaus-Patrozinien bekannt
: Auggen (Kapelle), Blansingen (Kapelle), Gresgen (Kapelle). Hauingen. Hü-
singen, Märkt, Neuenweg, Rheinweiler, Welmlingen (Kapelle) und Vogelbach. So
war die Nikolaus-Verehrung offenbar nach der Reformation völlig „aus der Mode"
gekommen. Bestimmte Heilige hatten ja auch schon im Mittelalter zu gewissen

Das Nikolaus-Fresko aus der Kirche in Märkt.

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