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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 2.2007
Seite: 28
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chen wollte, mit dem sie sich im Krieg identifizierten, mit ganz traditionellen und
vor allem konfessionellen Loyalitäten verband, denn im Reich trug der Siebenjährige
Krieg durchaus Züge eines Konfessionskrieges, wenn auch natürlich nicht im
Stil des 16. Jahrhunderts. Auf der Ebene der Propaganda nahm dieser klassische
Kabinettskrieg ansatzweise schon Züge der späteren ideologisch gefärbten Konflikte
des 19. und 20. Jahrhunderts vorweg, in denen eine Zähmung der Kriegsführung
immer schwieriger wurde, weil der Einsatz zu hoch war und der Gegner nicht
mehr als rechtsfähig angesehen wurde, bis sie in den beiden Weltkriegen am Ende
gänzlich misslang.

- JK"—

Abb. 5: Schlacht von Fontenoy. 1745 (Gemälde von Edouard Detaille)

Ob die Versuche, durch ein neues völkerrechtliches Strafrecht in einem postnationalen
Zeitalter solche Exzesse einzudämmen erfolgreich sein werden, bleibt abzuwarten
. Schon jetzt absehbar ist freilich, dass die privaten Kriegsunternehmen
der frühen Neuzeit auf das Schlachtfeld zurückgekehrt sind, sie verfügen heute
meist über bessere Public Relations-Abteilungen als Männer wie Mansfeld oder
Wallenstein, obgleich auch diese durchaus Propaganda betrieben, aber letztlich ist
ihr Geschäft der Krieg, auch wenn sie auf ihren Internetseiten sich zu „freedom
and democracy" als Leitbild und als Teil ihrer „vision and mission" bekennen, wie
die vielleicht größte dieser Gesellschaften, Blackwater USA. es tut. Trotz dieses
ethischen Anspruchs in der Selbstdarstellung dürfte der Weg zurück zum Selbstverständnis
der adligen Berufsoffiziere des 18. Jahrhunderts, die gelegentlich dann
auch einmal dem Gegner großzügig den ersten Schuss überließen, wie es der englische
Gardehauptmann Lord Charles Hay in der Schlacht von Fontenoy 1745 angeblich
tat, weit sein45.

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