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konnten sie ein Mehrfaches der Kalorien kaufen, die sie bei gleicher Ausgabe über
Fleisch gewannen15. Je weniger nun jemand besaß oder verdiente, umso mehr dominierte
für ihn der Nährwert (so viel wie nötig), wogegen der Genusswert zurücktreten
musste (so viel wie möglich). Daher: ..Für die Armen fehlt es an allem,
wenn es an Weizen mangelt"16.
Abb. 1: Bauern bei der Getreideernte (Monatsbild August aus einem Stundenbuch
, frühes 16. Jahrhundert: aus: Karl Brunner und Gerhard Jaritz: Landherr.
Bauer. Ackerknecht. Wien-Köln-Graz 1985. S. 83)
Die Ernährungslage einer Bevölkerung resultiert aus dem Verhältnis von Angebot
und Nachfrage. Die jeweiligen Determinanten sind natürlicher oder anthropo-
gener Art, sie wirken kurz- oder langfristig17. Aus deren Zusammenspiel ergeben
sich saisonale Schwankungen. Veränderungen zwischen den Jahren und Schwingungen
von länger- bis langfristiger Dauer.
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