Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 2.2007
Seite: 46
(PDF, 50 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-02/0048
Roggenpreise in Straßburg (Jahresdurchschnittspreise)

Jahr

Schilling
je Rezal
(Viertel)

in
v. H.

Jahr

Schilling
je Rezal
(Viertel)

in
v. H.

Jahr

Schilling
je Rezal
(Viertel)

in
v. H.

1567

15

136

1689

30

100

1767

43

100

1568

10

91

1690

50

167

1768

49

114

1569

11

100

1691

57

190

1769

50

116

1570

19

173

1692

49

163

1770

76

177

1571

29

264

1693

55

183

1771

67

156

1572

24

218

1694

88

293

1772

47

109

1573

34

309

1695

37

123

1773

49

114

1574

29

264

1696

16

53

1774

36

84

1575

14

127

1697

19

63



1576

12

109

1698

39

130



1699

67

223

1700

34

113

1701

28

93

nass-kaltes Frühjahr, ein kühler, verregneter Sommer und ein kalter, nasser Herbst
(bisweilen mit frühem Schneefall) waren die hervorstechenden Negativfaktoren94.
Bereits zwei Unbilden genügten, um den Ernteertrag spürbar zu verringern und die
Preise steigen zu lassen. Von lokaler Auswirkung waren Hagel oder Hochwasser.
Schlechtes Wetter förderte Pflanzenkrankheiten95. Bewusstes Zurückhalten von
vorhandenem Getreide oder Fürkauf, das heißt die menschliche Habsucht, verschärfte
die Krise. Denn adlige und geistliche Grundherren sowie die ,Reichen"
besaßen auch in Notzeiten Getreidevorräte. In der Krise am Ende des 17. Jahrhunderts
mischten sich dagegen witterungsbedingte Ernteausfälle mit den Folgen des
auch am südlichen Oberrhein ausgefochtenen Pfälzer Erbfolgekriegs (1688-97).

Nach Meinung der Zeitgenossen waren Teuerungen und Hungersnöte die Geißel
, mit der Gott die sündige Menschheit straft. Denn Gott schickt schlechtes und
gutes Wetter, mithin schlechte und gute Ernten; Gott lenkt die Geschicke der
Menschheit in Krieg und Frieden. Zeichnete sich eine schlechte Ernte ab. wurden
Bittgottesdienste veranstaltet. Mit einer guten Ernte bewies Gott den Menschen
seine Güte; ihm gebührte Lob und Dank.

///. Statistik der Teuerungen und Hungersnöte am Ober- und Hochrhein

Es ist im vorliegenden Kontext nicht möglich, die Teuerungen und Hungersnöte,
die die Menschen am Ober- und Hochrhein im Laufe von 500 Jahren (etwa 1300-
1800) heimgesucht haben, im Einzelnen zu schildern. Doch soll wenigstens unternommen
werden, die Notjahre zu erfassen und aufzulisten. Dabei bin ich mir der

46


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-02/0048