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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 2.2007
Seite: 62
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11 Ludwig Lavater. Von thüwre und hunger dry Predigen [...]. Zürich 1571. zit. nach Abel. Massenarmut
im vorindustriellen Europa (wie Anm. 4). S. 38. Ähnlich hieß es 1844: Hungersnot ist nicht,
wenn das Brot teuer ist, sondern wenn nicht soviel verdient werden kann, um genug Brot kaufen zu
können. Kluge. Hunger (wie Anm. 4). S. 23.

12 ..[...] fast die Regel [bei einer größeren Hungersnot] ist eine Dauer von zwei Jahren und zwar so.
dass auch wirklich zwei Missernten auf einander folgen." Curschmann, Hungersnöte (wie
Anm. 3). S. 27.

13 Dazu siehe unten S. 50 f.

14 Die ..Dreifaltigkeit Weizen. Mehl und Brot zieht sich durch die ganze Geschichte Europas", so
Fernand Braudel. Sozialgeschichte des 15.-18. Jahrhunderts. [Bd. 1:] Der Alltag, dt. München
1985. S. 146.

15 Ein Bauhandwerkergeselle konnte zu Ende des 16. Jahrhunderts für seinen Taglohn bei Roggen
und Erbsen das Drei- bis Vierfache der Kalorien kaufen, die er bei Fleisch gewann: Wilhelm Abel.
Stufen der Ernährung (Kleine Vandenhoeck-Reihe 1467). Göttingen 1981. S. 35.

16 Braudel. Sozialgeschichte (wie Anm. 14). S. 135.

17 Ich gliedere:

Angebot - langfristig wirkende Faktoren: Klima. Boden, agrarisches Nutzungssystem:
Angebot - kurzfristig wirkende Faktoren: Witterung und Naturkatastrophen. Pflanzenschädlinge
sowie Pflanzen- und Tierkrankheiten. Kriegseinwirkungen. Ausfuhrverbote / Zufuhrverbote (Handelssperren
), monetäre Wirren. Wucher. Spekulation (Fürkauf):

Nachfrage - langfristig wirkender Faktor: Bevölkerung (Größe. Struktur. Einkommen. Konsumgewohnheiten
):

Nachfrage - kurzfristig wirkende Faktoren: Truppendurchzüge oder andere Menschenansammlungen
. Export- oder Lageraufkäufe. Angstkäufe.

Ein Wort zu den Feudalabgaben: Die Feudalabgaben entzogen den Bauern einen Teil des Ernteertrags
; sie schmälerten dadurch die Selbstversorgung der Familien und / oder das Geldeinkommen
aus dem Verkauf. Das Marktangebot wurde indes nur eingeschränkt berührt, da das Produkt, unter
Abzug des für die Versorgung des Abgabenempfängers benötigten Teils, wieder dem Markt zu-
floss. Allerdings ist zu bedenken, dass die bäuerlichen Abgaben in verhältnismäßig wenigen Händen
zusammenflössen; dadurch konnte von Seiten der Grundherren das Marktgeschehen unter Umständen
erheblich und zumal in Notzeiten beeinflusst werden.

18 Die Frage nach den Ursachen von Teuerung und Hunger ist alt: s. etwa Carl Gottlob Rössig (1802)
(wie Anm. 9). S. 46 f.; ausführlich Curschmann. Hungersnöte (wie Anm. 3). S. 18-24.

19 Zum weiten Feld der Spekulation siehe Hans-Gerd von Rundstedt. Die Regelung des Getreidehandels
in den Städten Südwestdeutschlands und der deutschen Schweiz im späten Mittelalter und
im Beginn der Neuzeit (Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Beiheft 19). Stuttgart
1930 [auch separat als Dissertationsdruck Freiburg i. Br. 1930], S. 100-140.

20 Schon die Erwartung einer schlechten Ernte ließ die Preise steigen.

21 Zur Vorratswirtschaft von Rundstedt. Getreidehandel (wie Anm. 19). S. 80-99. Zur begrenzten
privaten Vorratshaltung: Im 15. Jahrhundert besaßen ..zwischen 30 und wahrscheinlich 50 9c der
Stadtbewohner [...] keine oder nur ganz unbedeutende Vorräte, in einzelnen Stadtteilen verdichtete
sich der Anteil der Einwohner ohne Vorräte auf bis zu 70 %"; Ulf Dirlmeier. Die Ernährung als
mögliche Determinante der Bevölkerungsentwicklung, in: Determinanten der Bevölkerungsentwicklung
im Mittelalter, hg. von Bernd Herrmann und Rolf Sprandel. Weinheim 1987. S. 143-
154. hier: S. 148.

22 Dazu Abel. Agrarkrisen (wie Anm. 4). S. 50: ..Wenn bei einem dreifachen Ertrag der Aussaat auch
nur ein Drittel der Ernte ausfällt, halbiert sich bereits die zur Verfügung stehende Nahrungsmittelmenge
". Bei einer Normalernte von sechs geernteten Körnern pro Saatkorn (etwa um 1500) verbleiben
bei einer Emteminderung von einem Drittel nach Abzug des Saatkorns drei statt fünf Körner
(= 60 %) für die Ernährung: beim neunfachen Ertrag der Aussaat (etwa 1750) verbleiben fünf
statt acht Kömer (= 62.5 rr).

23 Allenfalls derart, dass diese als politisch Verantwortliche die Krise steuern mussten oder an der
Teuerung als Produzenten beziehungsweise Händler verdienten.

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