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Professoren und Studenten stark beeinträchtigt wurde34. Im 16. Jahrhundert setzte
sich das epidemische Geschehen in mehreren Zügen fort (1518/19, 1526/27.
1549/41. 1551, 1553, 1574-77. 1583-86 und 1595/96). Doch erst 1564 unternahm
man Anstrengungen zur Einrichtung eines Pesthauses, das jedoch kaum die Zahl
der Kranken aufnehmen konnte, die darum ersuchten40. Versuchte man in Basel
schon um 1400 Verordnungen für den Alltag in Pestzeiten aufzustellen, erfolgte
der Erlass solcher Pestordnungen in den meisten oberrheinischen Städten erst im
Laufe des 16. Jahrhunderts41. Das dichte Seuchenseschehen am Oberrhein recht-
fertigt eine vergleichende Untersuchung, die unter Hinzuziehung vor allem des
Ratsschriftgutes mehr Licht auf die Auswirkung von Seuchen und die Strategien
zu deren Bewältigung in der Region liefert, als deren augenscheinlichste Form die
sogenannten Totentänze hervorstechen42. Eine Studie dieser Art ist ausdrücklich als
Desiderat der Forschung zu kennzeichnen.
Abb. 3: Ausschnitt aus dem sogenannten Großbasier Totentanz
. Der Tod holt hier einen ..Kierbepfeifer ". der zur
Kirchweih aufspielt (Spätmittelalter am Oberrhein. Teil 22:
Aufsatzband. Alltag. Handwerk und Handel 1350-1525
[wieAnm.41].S.501).
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