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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 2.2007
Seite: 132
(PDF, 50 MB)
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nur in Neuenburg, sondern auch in Mülhausen, Ensisheim. Bürgel, Gebweiler. Der
Schultheiß Konrad Hogenstein kaufte gleichfalls Tuch in Frankfurt und Straßburg
und verkaufte dieses vor allem in Mülhausen, Maursmünster und Ensisheim. Es
liegen noch weitere Beispiele vor, die zeigen, dass die angesehensten und kapitalkräftigsten
Neuenburger Kaufleute mit Tuch aus dem Norden handelten, das sie im
Breisgau und vor allem im Elsass absetzten. Durch die Lage am Rheinübergang
bot sich diese den Rhein überschreitende Tätigkeit regelrecht an. Aber auch andere
, nicht zur Oberschicht gehörende Neuenburger profitierten von der topographischen
Lage ihrer Stadt. Konrad Stocklin führte Heringe im Angebot sowie zusätzlich
Kleider. Diese setzte er unter anderem in Ensisheim ab. Der Hafner Then-
gus Stud handelte mit Kacheln und anderem Geschirr, das in Neuenburg produziert
wurde und von ihm nach Mülhausen. Ensisheim, Colmar und anderen elsäs-
sischen Orten transportiert wurde.

Ein Privileg war für die in Neuenburg ansässigen Handelstreibenden besonders
lukrativ: Die hier lebenden Menschen waren vom Zoll beim hiesigen Rheinübergang
auf der elsässischen Seite befreit. Dieses lukrative Privileg bewog Menschen,
sich hier niederzulassen. Ein Beispiel: Der Krämer Henny von Hach lebte lange
Zeit in Hach und war daher in Ottmarsheim sowie Batzenheim zollpflichtig. Um
von diesen lästigen Abgaben befreit zu werden und damit auch eine höhere Gewinnspanne
zu erwirtschaften, ließ er sich in Neuenburg nieder. Vermutlich ist
dieses Zollprivileg, dessen Ursprung ich nicht feststellen konnte, im Rahmen einer
begünstigenden Politik der Herrschaft für die stark vom Rhein bedrohte Stadt zu

Abb. 1: Bis etwa J525 hatte der Rhein große Teile der Stadt mit Stadtmauer hinweggerissen, darunter
auch das Langhaus der Stadtkirche (Matthäus Merian. Topographia Alsatiae 1663).

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