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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 2.2007
Seite: 135
(PDF, 50 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-02/0137
Das Zisterzienserkloster Tennenbach besaß in Neuenburg einen Stadthof, zu
dem eine Herberge gehörte24. Diese Niederlassung bot den Reisenden des Klosters
in südlicher Richtung ebenso letztmalig Unterkunft auf vertrautem Terrain, wie all
denen, die hier den Rhein überquerten. Obwohl die Mönche um die Stadt nur über
sehr wenig landwirtschaftliche Besitzungen verfügten, hegten sie großes Interesse
an ihrem hiesigen Stadthof. Sie hatten offenbar einiges in dessen Auf- und Ausbau
investiert. In den Quellen firmiert er sogar als Residenz. Aus dem Jahr 1348 liegt
ein interessanter Vorgang vor. Die Mönche kauften damals vom Neuenburger Bürger
Heinrich Schorne eine Haus, das beim niederen Brunnen lag. Als Kaufpreis
werden 11 Mark Silber genannt. Zusätzlich erhielt er auch noch den bisherigen
Stadthof. Der En*erb dieses Hauses war den Zisterziensern also immens viel wert.
Sie bezogen das neue Haus. Heinrich Schorne siedelte mit seinen Kindern in den
alten Tennenbacher Stadthof über. Das neue Haus wurde nun zum neuen Stadthof
umfunktioniert. 1355 wurde er durch Ankauf eines weiteres Hauses ausgebaut.

Aussagekräftig wird diese Transaktion, wenn man die topographische Lage des
alten mit dem neuen Stadthof vergleicht: Der alte Stadthof lag nämlich bei der ehemaligen
Stadtkirche auf einem Terrain, das spätestens 1525 den Fluten des Rheins
zum Opfer fiel. Der neue Stadthof hingegen lag im nördlichen Teil der Stadt - in
der Nähe der heutigen Breisacherstraße 23a - und überstand die Rheinkatastrophen
unbeschadet. Offensichtlich hatten die Zisterziensermönche relativ früh die
prekäre Lage Neuenbürgs richtig eingeschätzt und sich einen neuen, sicheren
Standort für ihren Stadthof ausgesucht. Also schon zur Mitte des 14. Jahrhunderts
ahnten zumindest die Tennenbacher Mönche das Schicksal der Stadt voraus.

Landesherrliche Maßnahmen

Für die vom Reich an die Herzöge von Österreich verpfändete Stadt konnte
wirksame Hilfe nur vom Stadtherrn, dem Herzog von Österreich, beziehungsweise
vom deutschen König kommen. Denn derartige Naturkatastrophen verschlangen
damals wie heute immense Summen. Die Behebung der Schäden und insbesondere
die Prävention waren und sind teuer. Welche Maßnahmen ergriffen nun die
Stadtherren, um ihre Stadt bestmöglich zu schützen?

Eine erste unterstützende Maßnahme datiert auf das Jahr 1403:5. König Ruprecht
bestätigte damals den Reichsstädten Breisach. Schaffhausen, Rheinfelden und
eben Neuenburg deren Rechte und Freiheiten. Im Neuenburger Privileg kamen
weitere, sehr lukrative Begünstigungen hinzu. Die Stadt darf Ungeld und Zölle in
der Stadt und im dortigen Bann innerhalb der Kreuze erheben und diese sogar in
beliebiger Höhe festsetzen. Sie darf eine Brücke über den Rhein bauen. Zudem
konnten die Bürger und die Einwohner der Stadt mit ihren Waren zollfrei zwischen
Straßburg und Rheinfelden den Rhein befahren. Weitere hier genannte Privilegien
im rechtlichen Bereich dienten der Stärkung der Stellung der Stadt in der Region
und gegenüber den angrenzenden Herrschaften. Prägnanterweise wurde in der Ur-

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