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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 2.2007
Seite: 176
(PDF, 50 MB)
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Im Jahr 1315, als sich die erste Phase habsburgisehen Königtums im Thronstreit
zwischen dem Habsburger Friedrich dem Schönen und dem Wittelsbacher Ludwig
dem Bayern bereits dem Ende zuneigte, wurde Friedrichs Bruder Herzog Leopold I.
von Österreich von den Schwyzern bei Morgarten besiegt. Damit begann eine Serie
habsburgischer Niederlagen bzw. eine Verlustgeschichte gegen die im Laufe
des 14. Jahrhunderts in einem wachsenden Bündnissystem immer stärker werdenden
Eidgenossen18: 1386 unterlag ein österreichisches Ritterheer, zu dem viele
Adlige vom Oberrhein gehörten, bei Sempach dem eidgenössischen Fußvolk aus
der Innerschweiz, und Herzog Leopold III. von Österreich fand den Tod im Kampf
..um das Seine, von den Seinen, auf dem Seinen", wie die traumatisierte habsbur-
gische Erinnerung das Ereignis festhielt19. Als dann 1415, wiederum in einer prekären
Situation des Hauses Österreich - Herzog Friedrich IV. befand sich wegen
seiner Unterstützung für Papst Johannes XXIII. in der Reichsacht -. die Eidgenossen
sich der habsburgischen Besitzungen im Aargau bemächtigen konnten, schien
ein Teil der Stammlande mit klingenden Namen wie der Habsburg und dem Kloster
Königsfelden verloren.

So nimmt es nicht wunder, dass in der Folgezeit das Bestreben des Hauses Habsburg
darauf ausgerichtet war. diesen Besitz wieder zurückzugewinnen20. Eine
Chance hierfür sah der 1440 auf den Königsthron gelangte Friedrich III. in dem
anfangs erwähnten, zum sog. Alten Zürichkrieg führenden Konflikt zwischen dem
zur ursprünglichen eidgenössischen Kerngruppe der Waldstätten gehörenden Ort
Schwyz und der Reichsstadt Zürich, die seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts
zwar immer wieder in eidgenössische Bündnisse eingefügt war. aber wie das
starke Bern im Westen auch eigene Wege ging. In diesem 1436 ausgebrochenen
Konflikt, dessen genauer Verlauf hier auf sich beruhen kann21, kam es schließlich
zu einem Agreement zwischen Friedrich III. und Zürich: Die Stadt sagte dem
Habsburger Hilfe bei der Restitutionspolitik für sein Haus zu und sicherte sich umgekehrt
1442 in einem Schutzbündnis dessen Unterstützung im Konflikt mit
Schwyz22.

//. Die Armagnaken. Friedrich III. und die Schlacht bei St. Jakob an der Birs

Bevor die Konflikt- und Kriegsgeschichte an Hoch- und Oberrhein in den frühen
vierziger Jahren des 15. Jahrhunderts weiterzuverfolgen ist. seien ein paar Bemerkungen
zu dem „bösen Volk" gemacht, das die Geschicke dieser Lande damals
prägen sollte: Während des Hundertjährigen Krieges zwischen England und Frankreich
hat Graf Bernhard VII. von Armagnac, der durch Verwandtschaft eng mit
dem französischen Königshaus verbunden war23, eine Söldnertruppe angeworben,
die dann den Namen Armagnaken erhielt: dieser wurde auch zum Namen einer politischen
Partei Frankreichs auf königlicher Seite im Gegensatz zu den Bourgui-
gnons auf Seiten Burgunds und ihrer Herzöge Johann ohne Furcht und Philipp der
Gute, die mit den Engländern sympathisierten24. Der französisch-burgundische

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