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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 2.2007
Seite: 179
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Markgraf Jakob L von Baden an den Oberrhein, aber nicht um gegen die Landplage
der Armagnaken etwas zu unternehmen, sondern er traf sich am 27. Oktober in
Breisach mit dem damals in Ensisheim, dem Zentralort der habsburgischen Vorlande
, weilenden Dauphin, um von ihm eine neue Hilfe gegen die Eidgenossen zu erreichen4
-1. Doch ohne Erfolg! Der Dauphin bestätigte einen Tag später in Ensisheim
den zuvor in Zofingen unter Beteiligung von Vertretern des Basler Konzils
und Savoyens ausgehandelten Frieden mit den Städten Basel, Bern, Luzern und
anderen eidgenössischen Orten. Er versprach Freundschaft und bot Vermittlung bei
der ilhtstris domiis Austrie und der Stadt Zürich an43. So endete der Versuch von
Habsburg, durch Einmischung in einen eidgenössischen Konflikt frühere Positionen
wiederzugewinnen. Zürich wurde zwischen 1446 und 1450 wieder in die
Eidgenossenschaft rückgeführt44, und für Habsburg blieb es in den Stammlanden
beim Status quo. In der Ewigen Richtung, dem Bündnis von 1474 zwischen eidgenössischen
Orten und dem damals für die Vorlande zuständigen Herzog Sigmund
von Österreich, erhielten die Eidgenossen dann ihre Herrschaft über ehemals habs-
burgische Gebiete gar anerkannt45. Doch dies gehört in den Zusammenhang der im
Vertrag von Saint-Omer zwischen Herzog Karl dem Kühnen von Burgund und
Sigmund 1469 vereinbarten burgundischen Pfandschaft und der Burgunderkriege46
.

///. Und liesz das land also verderben. Die Armagnaken im Elsass

„Die Armagnaken im Elsass". Unter diesem Titel schrieb Heinrich Witte 1889
eine materialreiche Abhandlung47, die bis heute ihren Wert behalten hat, wenn man
von manchen zeitgebundenen Urteilen absieht, etwa dass der König von Frankreich
mit der positiven Antwort auf das Ersuchen Friedrichs JTJ. den Zweck verfolgt
habe, „dem toten Körper des Reiches einige Glieder zu entreißen und die
französische Grenze bis an den Rhein auszudehnen"48. Darüber könne „kein Zweifel
sein, dass im Rate der Krone ein umfassender Angriff auf das deutsche Reich
geplant wurde". Dies dürfte wohl eher zweifelhaft sein, wenngleich es auch unter
den Zeitgenossen am Oberrhein einige Beunruhigung über weitergehende Ziele als
nur die erbetene Hilfeleistung für Habsburg gab.

Kommen wir nun zu den Quellenzeugnissen, die Einblick in den Kriegsalltag
und die Kriegsnöte im Elsass, aber auch in die Wahrnehmung und Bewertung der
Betroffenen gewähren. Aus Basel haben sich mehrere Aufzeichnungen erhalten,
die unter dem unmittelbaren Eindruck des Treibens der Armagnaken entstanden
sind. Hier ist etwa die Chronik Hans Brüglingers zu den Jahren 1444-1446 im
Zunftbuch der Basler Brodbecken, laut Schlussvermerk am 12. Dezember 1446
vollendet49, zu nennen. Sie beginnt mit den Worten: Es ist zu wusen: als sich der
moertlich gros krieg, der sich erhub zwischen! der stat von Basel und der herschaft
von Oesterrich und den sinen, das die heren und die edlen, die hie umb gesessen
worent, als der margrof von Roetellen und grofHans von Tierstein, der von Moers-

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