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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 2.2007
Seite: 181
(PDF, 50 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-02/0183
berg. her Heinrich von Ramstein, der do Altkilch innehat, und sust al die edelut50
etc. Brüglinger führt dann aus, dass diese alle die Stadt Basel zugrunde richten
wollten: [...] und half inen des der vorgenant tauig [Friedrich III.], und wurbent an
den hing von Frankrich und an sinen sun den Dalfin, das sy mit einem grosen boe-
sen folch in dise laut koment. die man namt die Schinder, und verschribent sich
inen, das sy in alle die slos woeltent ingeben, die die herschaft enent dem Rin oder
hiedisent hetent. Dann werden die Burgen und Orte aufgezählt, in denen sie Aufnahme
fanden. Nach der Schlacht zu St. Jakob aber nahmen sie den luten. w as sy
luitent. und stiesent sy us und leptent mörtlichen mit inen, und risen inen ire kelen
ab und tribent gros unfür mit den frowen und mit den dochtern, und also wart ein
grussenlich klag in dem land von dem bössen volch51.

Deutlich wird hier der Umschwung mit der für beide Seiten verlustreichen
Schlacht: Danach fing das Plündern und Morden und das Vergewaltigen von Frauen
und Mädchen an - grausame Konstanten kriegerischen Alltags durch die Zeiten.
Brüglinger beschreibt dann ausführlich die Schlacht bei St. Jakob, um fortzufahren
: Also die geslacht geschach. dornoch in 4 oder 5 tagen noment sy Waltzhut in,
und Loufenberg. Seckingen und sust ouch v/7 slos untz für Strosburg ab, wo sy
mochtent in kumen; die slos werent, wes sy wollen, und dribent grosen mörtlichen
gewalt in disem lant, mit kellen abrisen. mit die gefangen in kisten besliesen. und
den fi-ouwen v/7 schänden und ubels, das sy inen andotent. und enthielten sich den
gantzen wintter mit v/7 ubels in disem land: dane sy hatent wol by 20 slosen ine
hantz-.

Dann kommt Brüglinger auf die Reaktion der Basler zu sprechen, nachdem sie
vernommen hatten, wie der Dauphin ins Land gekommen war und mit wessen Willen
: das es nieman hat zu brockt, den die heren, die hie umb worent, und die herschaft
von Oesterreich^. In diesen Zusammenhang passt ein urkundliches Zeugnis
vom 14. Juli 1445: Bürgermeister und Rat von Basel verbieten genannten Herren
der Nachbarschaft, dauernden Aufenthalt in ihrer Stadt zu nehmen, weil sie am
Einfall des Dauphin beteiligt waren54: daz uns billich ist swere angelegen und zim-
tich ist, daz wir des zu ewigen ziten gegen denselben landeszherren. rittern und
knechten niemer vergessen soellent. Dann folgt die Namensliste: Markgraf Wilhelm
von Hachberg. Herr zu Rötteln und Sausenberg, Landvogt etc.. Graf Hans
von Thierstein, u. a. Herr Jakob von Staufen, die Brüder Peter und Konrad von
Mörsberg. Herr Heinrich von Ramstein. Dietrich Hummel von Ottmarsheim, um
nur einige zu nennen.

Die Chronik von Brüglinger fährt dann in ihrer Darstellung der Zeit nach dem
Abzug des Dauphin und der Armagnaken an Ostern 1445 fort. Ausführlich
schildert sie den Rachezug der Basler in den Sundgau und Breisgau, der sie auch
nach Auggen. Neuenburg und Heitersheim führte55. Es ist hier nicht näher auf die
Einzelheiten einzugehen, doch es dürfte deutlich geworden sein, dass die Bevölkerung
am Hoch- und Oberrhein in diesen Jahren gleich zweimal hintereinander viel
zu leiden hatte, erst durch die Schinder, dann beim Vorgehen gegen diejenigen,
welche die Schinder ins Land seholt und unterstützt haben.

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