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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 2.2007
Seite: 200
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Hagenbachs heimlich verbündet und vertrieben mit deren Zustimmung die „welschen
"' Söldner aus der Stadt. Anschließend setzten sie den Landvogt Hagenbach,
der seine Schutztruppe verloren hatte, gefangen und machten ihm den Prozess.
Während dieser Zeit lagerten Truppen aus dem Breisgau - darunter auch Neuen-
burger - vor Breisach, um nötigenfalls zu Hilfe zu eilen: sie kamen aber nicht zum
Einsatz30. Im Mai 1474. genau fünf Jahre nach der Übernahme der verpfändeten
Gebiete durch Burgund, wurde Peter von Hagenbach hingerichtet.

Die weiteren Erwähnungen Neuenbürgs in den Aufzeichnungen des Basler Kaplans
Johannes Knebel zeigen allerdings, dass die Stadt ihr ungebärdiges Wesen
beibehielt. Neuenburg weigerte sich unter der neu-alten österreichischen Verwaltung
wiederum, den geforderten .Bösen Pfennig" zu bezahlen. So musste Oswald
von Thierstein im Jahre 1476 die Ratsmitglieder von Neuenburg in Gewahrsam
nehmen, da sie die Zahlung der Steuer verweigert hatten. Anschließend schlichtete
Oswald von Thierstein auch einen Streit innerhalb der neuenburgischen Führungsschicht
, indem er eine Intrige zwischen dem Schultheißen und dem Bürgermeister
zugunsten des Schultheißen klärte und den Bürgermeister entließ3'. Weitere Informationen
zu Neuenburg während der Jahre 1469-1477 erhalten wir in den Aufzeichnungen
Knebels nicht.

Wie nahmen die Neuenburger an den Burgunderkriegen teil? Die vorderösterreichischen
Aufgebote für den Krieg gegen Burgund erwähnen durchaus die Neuenburger32
, aber wir wissen nicht genau, an welchen Kriegszügen und Schlachten die
neuenburgischen Männer teilnahmen. Diese Unklarheit entspricht einem Befund,
der sich auch auf die anderen vorderösterreichischen Gebiete ausdehnen
lässt. Zwar waren die vorderösterreichischen Gebiete in eine antiburgundische Allianz
eingebunden, nämlich durch die Konstanzer Vereinbarungen vom April 1474.
Damals hatte Herzog Sigmund sich unvermutet für einen Friedensschluss mit den
Eidgenossen entschieden: Die bekannte .Ewige Richtung". Gleichzeitig riefen die
elsässischen Reichsstädte Straßburg. Basel. Colmar und Schlettstadt samt ihren Bischöfen
die Niedere Vereinigung ins Leben, welche sich ihrerseits mit den österreichischen
Vörlanden und den Eidgenossen verbündete.

Von Anfang an scheinen die Beziehungen innerhalb dieses Zweckbündnisses
nicht besonders eng gewesen zu sein. Die vorderösterreichischen Truppen nahmen
am Zug gegen Hericourt teil, aber bereits der Zug nach Blamont im Jahre 1475 endete
kläglich: Eidgenössische Berufskrieger und städtisches Aufgebot von bewaffneten
Handwerkern verkrachten sich, und das antiburgundische Heer löste sich
einfach auf. Noch schlimmer kam es im Frühjahr 1476 nach der Schlacht von
Grandson. als alle einen Revanchefeldzug Karls des Kühnen erwarteten. Statt sich
gemeinsam gegen diese Bedrohung zu wappnen, kam es erneut zu ernsten Konflikten
zwischen Vorderösterreichern und Eidgenossen. Wie immer ging es um das
Recht an Beute, und der Rat von Bern bat den österreichischen Hauptmann Oswald
von Thierstein um Verständnis für die eidgenössischen Knechte: Unter ihnen
herrsche eben v/7 umermmffi33.

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