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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
70.2008, Heft 1.2008
Seite: 12
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bereits bearbeiteten Böden im südlichen Breisgau spielte der Bad Krozinger Raum
in der Merowingerzeit - vom ausgehenden 5. bis zur ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts
- eine maßgebliche Rolle. Die Alemannen waren aber auch sonst Nutznießer
der Antike. Weil sie zunächst kein Geldwesen kannten, durchlöcherten sie z. B. römische
Münzen und benutzten diese als Schmuck für das Gehänge von Gürteln.
Gebrannte Ziegel aus der Römerzeit wurden zum Bau von Grabkammern verwendet
. Präsentiert wird im Rahmen der ständigen Ausstellung in der „Vita Classica"
schließlich sogar ein Glasbecher mit abgerundetem Boden (Tümmler), angefertigt
in Manufakturen, wie sie vor allem in und um die alte Römerstadt Köln seit dem
2. Jahrhundert n. Chr. bis hinein ins frühe Mittelalter beheimatet waren. Mit einer
solchen Grabbeigabe für eine Frau wollten die Alemannen signalisieren, dass die
Verstorbene in der Lage war, auch im Jenseits festliche und standesgemäße Einladungen
zu tätigen.

Literaturangaben

Insbesondere die vom Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg, dem Archäologischen Landesmuseum
, der Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern und dem
Förderkreis Archäologie in Baden herausgegebenen Jahresberichte „Archäologische Ausgrabungen in
B aden-Württemberg''

Gerd Biegel, Erlebte Geschichte. Streifzüge durch die Ur- und Frühgeschichte am Ober- und Hochrhein
, Freiburg 1985

2. Erste schriftliche Erwähnung

Im Jahr 2008 feiert Bad Krozingen seinen 1200. Geburtstag. Damit soll an die
erste schriftliche Erwähnung des Ortes in einer Urkunde für das Kloster St. Gallen
in der heutigen Schweiz, südlich des Bodensees, erinnert werden. Doch wie eine
erst wenige Wochen nach Festlegung der Feierlichkeiten bekannt gewordene Edition
älterer St. Galler Urkunden, herausgegeben vom St. Galler Stiftsarchivar Peter
Erhart, argumentiert, kommt ein anderes Datum in Frage, nämlich nicht der 24.
August 808, sondern der 24. Januar des Jahres 793 oder - am ehesten wahrscheinlich
- des Jahres 799, „auf jeden Fall aber ein Termin vor dem Jahr 800", als Karl
der Große in Rom zum „Kaiser" gekrönt worden war. In der für Krozingen relevanten
Urkunde sei noch von einem „König" die Rede. Nach der Krönung zum
„Kaiser" hätte es aber kein Schreiber gewagt, den Regenten Karl weiterhin als
„König" und nicht als „Kaiser" zu bezeichnen.

Die erste schriftliche Erwähnung von Orten im Breisgau verdankt man in der
Regel einer Kloster-Urkunde. Allein in den Urkunden des um 720 gegründeten
Klosters St. Gallen werden über 1000 Orts- und Flurnamen erstmals schriftlich
greifbar. So regelte eine Urkunde, besiegelt in Krozingen, dass Blidsind, Ruadini
und Swanahilt dem Kloster St. Gallen und den dortigen Mönchen ihre Besitzungen
in Eschbach, Herten und Eichen übertrugen. Um der Kriegspflicht zu entgehen

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