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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
70.2008, Heft 1.2008
Seite: 13
(PDF, 29 MB)
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und/oder ihr Seelenheil nach dem Tode zu sichern, unterstellten sich freie Bauern
im frühen Mittelalter Adligen, Bischöfen oder Klöstern. Diese sollten sie dann
aber auch vor Überfällen und in Zeiten der Not schützen, allerdings nicht umsonst.
Zwar durften die Bauern das Land weiter bewirtschaften, mussten aber einen Teil
der Ernte und damit regelmäßig z.B. Fleisch, Käse, Milch, Eier, Schafswolle, Getreide
, Honig und Wein abliefern. Außerdem hatten die Bauern Frondienste zu leisten
, das heißt, sie waren verpflichtet, zu bestimmten Zeiten wie etwa bei Aussaat
und Ernte auf den von ihrem Herrn direkt bewirtschafteten Feldern, Wiesen und
Weinbergen mitzuarbeiten, ebenfalls aber auch beim Bau von Brücken, Wegen,
Burgen und Schlössern.

„(S)crozzinca" = „bei den Leuten des Crozzo" nannten die alemannischen Siedler
ihre Familienmitglieder und Gefolgsleute. Daraus entstand die heutige Ortsbezeichnung
„Krozingen" mit der für den alemannischen Raum typischen Endung
„-ingen". Das „S" in genannter Urkunde ist wohl ein Irrtum des Schreibers.

Das Kloster St. Gallen hatte, wie eine andere Urkunde belegt, spätestens schon
im Jahr 758 n. Chr. Besitz in der Umgebung von Krozingen - z.B. in dem abgegangenen
Ort Innighofen (s. Gewannbezeichnung „Sinnighofen4', westlich der
heutigen „Schwarzwald-Klinik") im Dreieck zwischen Biengen, Bad Krozingen
und Schlatt - und unterhielt später für die Verwaltung seiner Güter im Breisgau in
Ebringen eine Propstei, heute das Rathaus der genannten Gemeinde.

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Abb. 2: St. Galler Schenkungsurkunde vom 24. Januar 799 (?) n. Chr. mit der Erwähnung des

Ortsnamens Krozingen

Original im Stiftsarchiv zu St. Gallen/Schweiz bzw. bei H. Wartmann, Urkundenbuch der Abtei Sanct
Gallen, Teil I, Zürich 1863, Urkunde 196. Datum revidiert bei H. Borgolte, Chronologische Studien an
den alemannischen Urkunden des Stiftsarchivs St. Gallen, veröffentlicht in: Archiv für Diplomatik 1978,
S. 158. Die Anmerkung 447 zur Urkunde 196 betr. Ausstellungsdatum lautet demnach „808 Aug. 24",
nicht 807 oder 801 wie bei Wartmann. Eine 2006 erschienene Edition St. Galler Urkunden, hrsg. von
Peter Erhart, kommt zu anderem Datum: 24. Januar 793 oder - wahrscheinlicher - 799.

Literaturangabe

A. Krieger, Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums Baden, 2 Bände, Heidelberg 1904 (Reprint
1972)

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