Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
70.2008, Heft 1.2008
Seite: 19
(PDF, 29 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2008-01/0021
Die Decke, gegliedert durch Stuckornamente, geschmückt mit Girlanden, Arkan-
thusblättern und geflügelten Engelköpfen, trägt zwei Bilder. „Marias Krönung"
und „St. Alban", der inmitten von Engeln erhaben auf einer Wolke Platz genommen
hat. Vor seinen Füßen ist in einem kleinen Kreis das Dreieck des Krozinger
Wappens angebracht. Damit wird angedeutet, dass St. Alban auch der Patron des
Ortes sein soll.

Das Patronat St. Albans verweist auf eine zeitweilige Zugehörigkeit zum Bistum
Basel, das z.B. um 1020 von Kaiser Heinrich IL auch Teile des Mooswaldes und
der Großpfarrei Kirchhofen erhielt. Der Bischof von Basel, Burkard von Fenis-
Neuchätel (gest. 1107), war vor 1072 Kämmerer des Bischofs von Mainz und
brachte mit der Gründung des St. Alban-Klosters vor den Toren der Stadt die Verehrung
des genannten Heiligen nach Basel. In Mainz soll Alban, als Priester bei
der Bekehrung der Arianer engagiert und damit um die Einheit der Kirche bemüht,
während eines Angriffs der Vandalen im Jahre 406 den Märtyrer-Tod erlitten haben
. Die Feier des St. Alban-Patronats ist am 21. Juni.

Als Zehntherr oblag dem Abt von St. Trudpert auch die Unterhaltung von Chor
und Altar der Kirche. Münstertäler Benediktiner fungierten als Seelsorger in Krozingen
. Zehntscheuer für die Abgabe eines Teils - ursprünglich 1/10 - der Erträgnisse
von Ackerbau und Viehzucht und damit „Finanzamt" für das Kloster St. Trudpert
war der stattliche Bau des heutigen Gästehauses Sparenberg in der Blauenstraße.
Nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg wieder hergerichtet im Jahre 1685,
trägt er heute noch das Wappen des damaligen Abtes Roman Edel: Einen Drudenfuß
oder Davidsstern und den Löwen von St. Trudpert. Das Kloster St. Trudpert hatte
diesen Hof über 700 Jahre im Besitz. Erst 1806 wurde er im Zuge der Säkularisation
vom badischen Staat übernommen, aber 1829 an Private weiterverkauft.

An den Einfluss des Klosters St. Trudpert erinnern am Hochaltar der St. Alban-
Kirche Statuen der Benediktinerheiligen Benedikt und dessen Schwester Scholastika
zusammen mit denen der Apostelfürsten Petrus und Paulus. Mehrere Gemälde
in der St. Alban-Kirche sind Arbeiten und Stiftungen der Maria Catharina Antonia
von Litschgi. Sie war auch die Urheberin des durch den Brand im Jahre 2004 vernichteten
Hauptbildes im Zentrum des Hochaltars mit der Darstellung der Himmelfahrt
Mariens. Zum Glück fand sich dafür über eine Vermittlung des erzbischöflichen
Ordinariats hervorragender Ersatz durch ein Bild mit demselben Thema
im Pfarrhaus von Mengen-Rulfingen: Ein Gemälde des Andreas Meinrad von
Ow, angefertigt ca. 1762 und jetzt „eine kostbare Bereicherung des Hochaltars, die
nicht hoch genug eingeschätzt werden kann" (Manfred Hermann).

Der Zelebrationsaltar und das Predigtpult aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts
sind Werke des Ravensburger Künstlers Josef Henger und fügen sich harmonisch
ein in das trotz der Erweiterung 1930/32 bewahrte barocke Ensemble der
St. Alban-Kirche. „Die Kirche ist fast zu einem Juwel geworden." (Manfred Hermann
). Dank auch dem einheimischen Restaurator Johannes Berger!

Alte Grabsteine an den Mauern der St. Alban-Kirche und ein Kreuz auf barockem
Sockel erinnern daran, dass hier bis um das Jahr 1840 der Krozinger Fried-

19


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2008-01/0021