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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
70.2008, Heft 1.2008
Seite: 29
(PDF, 29 MB)
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Postamenten der Säulen finden wir links das Wappen des Klosters St. Blasien mit
dem springenden Hirsch, rechts das des Abtes: Ein Fisch als Zeichen für einen
Christen und ein halbes Mühlenrad, andeutend, dass der Abt aus einer Familie von
Müllern stammte. Auffallend ist, wie das dekorative Ranken werk unmittelbar in
halbfigürlich dargestellte, die Hände faltende Putten übergeht. Thema der Predella
des Altars ist die Anbetung des Jesus-Kindes durch die Heiligen Drei Könige.

Bei Renovierungen im Verlauf der letzten Jahre wurden die Farben des Altars
„in ihrer ganzen Schönheit" (Walter Fauler) herausgeholt: Grün - Weiß - Rot -
Gold - Silber. Schöpfer des Renaissance-Altärchens war wahrscheinlich der Staufener
Bildhauer Gideon Rosenbacher, der um 1600 auch andere Aufträge für das
Kloster St. Blasien erledigte.

Die Bürger des wohl ältesten Bad Krozinger Ortsteiles „Kerns" haben zur Pflege
und Unterhaltung „ihres", wie sie zu sagen pflegen, „Kemser Domes" schon vor
Jahren einen eigenen Förderverein gegründet, finanziert mit Beiträgen und den Erlösen
eines in regelmäßigen Abständen veranstalteten „Fridolins-Festes". Jeden
Tag um 12 Uhr und bei einem Todesfall im Ortsteil Kerns wird das Glöcklein der
Fridolins-Kapelle geläutet.

Literaturangabe

Manfred Hermann, Kath. Pfarrkirche St. Alban, 1. Auflage München und Zürich 1991, S. 28

8. Ortsherrschaften

Die Herrschaft über den bis 1805 zur vorderösterreichischen Landgrafschaft
Breisgau gehörenden Ort wechselte mehrmals im Lauf der Jahrhunderte. Hervorgegangen
aus einer Vogtei über Güter des Münstertaler Klosters St. Trudpert, war
die Ortsherrschaft zunächst - spätestens seit 1284 - im Besitz der Herren von
Staufen. Es folgten die Snewlin von Freiburg (1325-1433), die Herren von Neuenfels
(1433-1542), das Geschlecht derer von Landeck (1542-1624), die Herren von
Schauenburg (1624-1660) und die Herren von Pfirt (1661-1805).

Einer der bedeutendsten Ortsherren war Johann Heinrich von Landeck (gest.
1572) mit besonderer Sorge für Arme und einer Stiftung für ärmere Schüler. Nach
ihm benannt ist seit 1964 die Bad Krozinger Grund-, Haupt- und Werkrealschule.
Bei der von Heinrich von Landeck errichteten Schule handelte es sich um ein Internat
, in dem acht „unbemittelte, aber begabte" Schüler aus den Gemeinden Freiburg
, Breisach, Rheinfelden, Colmar und Krozingen sowie aus den Landschaften
Fricktal, Mölinbach und Rheintal zusammen mit einem „gelehrten Schulmann" für
die Erteilung des Unterrichts und einem Priester für die „religiöse Unterweisung"
wohnen sollten. Die Schule existierte in Krozingen bis 1633/34 und fand damit bereits
ihr Ende während des 30jährigen Krieges (1618-1648). An die Stelle der Krozinger
Schule trat die Universität Freiburg, deren Besuch durch diese Studienstif-

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