Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
70.2008, Heft 1.2008
Seite: 33
(PDF, 29 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2008-01/0035
Abb. 14: Das savoyardische Zeichen (oben) mit dem Familienwappen der Litschgis (Lamm mit savo-
yardischer Fahne) über einem Türsturz an der Südseite des Litschgi-Hauses an der Baslerstraße. Dazu

die Initialen J(ohannes) und L(itschgi) mit Jahreszahl 1687.

Was dieses Zeichen - eine „Vier" mit zwei Querstrichen - bedeutete, wurde noch
nicht enträtselt, auf jeden Fall aber sollte es den Savoyarden in der bald zur Heimat
gewordenen Fremde über die Dokumentation ihrer Herkunft und zur Stärkung ihres
Gefühls der Zusammengehörigkeit hinaus auch Glück und Segen bringen.

Zu den bekanntesten der aus Savoyen bzw. Gressoney im Aosta-Tal zugewanderten
Familien zählte die Linie der Litschgis in Krozingen. Ob ihrer unternehmerischen
Tüchtigkeit und ihres erlangten Reichtums wurden die Litschgis bald als
die „Fugger des Breisgaus" bezeichnet. Zu Reichtum kam die Familie Litschgi vor
allem mit dem Betrieb von Mühlen, Weinhandel, Bergbau, Flößerei vom Schwarzwald
zum Rhein und Waffenhandel mit den Fürsten ihrer Zeit. Als Besitzer und
Betreiber des Gasthauses „Lamm" im heutigen Litschgi-Haus an der Baslerstraße
leisteten die Litschgis den Reisenden zwischen Basel und Freiburg sowie zwischen
dem Elsass und dem Schwarzwald willkommene Dienste.

Um 1700 hatte die Familie Litschgi in Krozingen das nach ihr benannte Haus an
der heutigen Baslerstraße, häufig als „eines der schönsten Bürgerhäuser Badens"
(Herbert Schoppe) bezeichnet, erbaut, 1732 die heutige „Hofmann-Mühle" und 1738
die Nepomuk-Kapelle. An die Familie Litschgi erinnern heute in Bad Krozingen außerdem
noch insbesondere ein Grabmal und der von ihr gestiftete Ölberg an der Südseite
der St. Alban-Kirche, die Kapellchen auf der ehemaligen Friedhofsmauer um
St. Alban sowie ein Longinus-Kreuz an der Ecke Staufenerstraße/Kirchhofenerstra-
ße. Nachdem Pestepidemien von 1611 und 1632/33 sowie Durchzüge verschiedenster
Truppen im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) viel Leid, Plünderungen und
Zerstörungen gebracht hatten, war es die Familie Litschgi, die wesentlich zu neuem
wirtschaftlichem Aufschwung des Ortes Krozingen beitrug.

33


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2008-01/0035