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Kurve" genommen hatte, kam es in Krozingen zu einem zweiten Halt. Eine jubelnde
Menge erwartete den „eisernen Wagen", der „Dämpfe aus den Mäulern und
Rauch aus dem hohen Kamin stieß". Huldvoll sich aus dem Salonwagen verneigend
, dankte der Großherzog für die Begrüßung durch ein gemeinsam angestimmtes
Lied der Gesangvereine von Krozingen, Staufen und Kirchhofen. Bereits
in ihrer Ausgabe vom 14. Juni 1847 hatte die „Freiburger Zeitung" in einem Festartikel
gejubelt, man könne jetzt die „ungeheure Strecke" von Frankfurt bis fast
nach Basel „von morgens sechs bis abends zehn Uhr durchfliegen". Die bisherige
Postkutsche wurde fortan verächtlich die „gelbe Schnecke" genannt.
Krozingen Bahnhof Strasse
1908
Abb. 16: Wie diese Postkarte zeigt, war man in Krozingen bald recht stolz auf „seine" Eisenbahn.
Vor allem dank der durch die Gründung des Deutschen Reiches 1871 erlangten
größeren Freizügigkeit und deshalb vermehrter wirtschaftlicher Tätigkeit zogen
„besser situierte Bewohner" immer mehr an Orte mit Bahnstationen. Ursprünglich
sollte die Führung der Bahnstrecke Freiburg-Basel unmittelbar entlang des Vorgebirges
verlaufen, doch Gemeinden wie Staufen oder Müllheim hatten sich aus Sorge
um die Reben ihrer Winzer erfolgreich dagegen gewehrt. 1894/95 wurden die
Nebenbahnstrecken Krozingen - Staufen (ab 1914 verlängert bis) - Untermünstertal
bzw. Sulzburg eröffnet. Das heutige Bad Krozinger Gebäude der Deutschen
Bundesbahn wurde im Jahre 1973 errichtet.
Literaturangabe
Albert Kuntzenmüller, Die badischen Eisenbahnen, Freiburg 1940
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