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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
70.2008, Heft 1.2008
Seite: 69
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2008-01/0071
Mit dem Verkauf des Anwesens am 11. Januar 1966 endet die Reihe der Besitzer
, die auf verwandtschaftliche Verbindungen mit der Familie Frick zurückgehen.
Käufer waren nun Professor Dr. Karl Otto Kühne und seine Frau Klara Hildegard,
geborene Kellner. Als Klara Hildegard am 24. Mai 1972 starb, wurde ihr Mann Alleineigentümer
. Er übertrug das Grundstück am 10. Dezember 1974 an seine
Schwester, Charlotte Quenstedt, geborene Kühne und an Emmy Vandrey, geborene
Kellner, offenbar eine Verwandte seiner verstorbenen Frau. Charlotte Quenstedt
starb am 2. Dezember 1978. Ihren Anteil an der Frickmühle erbte ihr Sohn Gerd
Quenstedt. Die Erbengemeinschaft Quenstedt/Vandrey verkaufte das Haus ein Jahr
später, am 28. Dezember 1979, an den Kirchenmusiker Günter Kempf, der von
1961 bis 1992 Kantor an der evangelischen Pauluskirche Badenweiler war.

Zu diesem Zeitpunkt war das Haus schon jahrelang von mehreren Mietparteien
aus ärmlichen Bevölkerungsschichten bewohnt. Da die Stadt für sie keine adäquate
Unterbringungsmöglichkeit bereitstellen konnte, trat sie als Generalmieterin des
Gebäudes auf, das sie Günter Kempf schließlich im Jahr 1993 abkaufte.

Bis zum Jahr 2000 blieb das Gebäude Unterkunft sozial schwacher Familien,
die dann von der Stadt in andere Wohnungen verteilt wurden. Denn zwischenzeitlich
hatte der Museumsverein einen Antrag an den Gemeinderat gerichtet, ihm das
Gebäude für die Einrichtung eines Mühlenmuseums zu überlassen. Diese Absicht
hatte der Gemeinderat beim Kauf des Hauses als Ziel festgehalten, nämlich der gewerblich
-technischen Vergangenheit Müllheims ein Denkmal zu setzen. Mit dem
Entfernen der umfangreichen Ein- und Umbauten, der Kamine und Zwischenwände
aus den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts begann die neue, öffentliche Ära der
Müllheimer Frickmühle.

Erbaut etwa um 1822

Das imposante Gebäude in seiner heutigen Form entstand in den frühen 20er
Jahren des 19. Jahrhunderts. Diesen Schluss zieht eine bauhistorische Dokumentation
, die das Ingenieurbüro Burghard Lohrum aus Ettenheimmünster im Mai
2002 für die Stadt Müllheim anfertigte. Gebraucht wurde diese Erhebung vor
allem, um im Vorfeld der geplanten Umbauten den Status quo festzuhalten und
so den Denkmalwert des Gebäudes zu ermitteln. Darin heißt es, dass das Gebäude
etwa um 1822 herum entweder neu errichtet oder umfassend modernisiert
wurde. Grundlage dieser Erkenntnis ist neben den Mauerstrukturen eine dendro-
logische Bestimmung der Balken im Dachwerk, in den Wandaufbauten und den
Decken der einzelnen Geschosse. Sie zeigt Fichtenstämme, deren jeweils letzter
erhaltener Jahresring aus den Jahren zwischen 1795 und 1822 datiert. Für etliche
der untersuchten Balken kann die Dokumentation sogar die Fällung des
Baumes im Winter 1821/22 nachweisen, da hier die so genannte Waldkante, der
letzte gewachsene Ring vor der Fällung, erhalten ist. Das Gebälk über dem Keller
besteht - offenbar aus statischen Gründen - aus Eichenholz. Die Balken zei-

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