Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
70.2008, Heft 1.2008
Seite: 105
(PDF, 29 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2008-01/0107
Kurz nachdem die Reformation im Markgräflerland durch Markgraf Karl eingeführt
worden war, hatte in Feldberg immer noch die Familie Korber das Vogtsamt
inne 1}. Bereits 1548 ist ein Jakob Korber in Feldberg als Vogt genannt. Gut 60
Jahre lang beeinflussten Vater und Sohn Korber die Geschicke des Dorfes Feldberg
. Man kann davon ausgehen, dass diese Familie den Grundstein für das stattliche
und gleichzeitig auch eines der ältesten noch erhaltenen Gebäude in Feldberg
gelegt hat. In der Folge wird nämlich sichtbar, dass die jeweiligen Eigner des Gebäudes
immer wieder in Verbindung mit bekannten Vogtsfamilien im Markgräflerland
traten. So heiratete eine Catharina Korber um 1630 während des Dreißigjährigen
Krieges Wilhelm Roßkopf aus Kandern 2). Er wirkte zu einer sehr schweren
und leidvollen Zeit als Vogt in Feldberg, aber da seine Mutter eine Tochter des
ehemaligen Feldberger Pfarrers Johannes Werner war, wird er wohl kein Unbekannter
für die Feldberger gewesen sein und für seine „Schäfchen" gut gesorgt haben
. Als Stammsitz der Familie Roßkopf ist Kandern anzusehen, dort besaß die
Familie ziemlich viele Güter und genoss hohes Ansehen. Inwieweit das Vogtshaus
in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges gelitten hat, wissen wir nicht.

Langjähriger Vorsteher im Dorfgericht in Feldberg und neuer Besitzer des
Hauses wurde sein aus Holzen stammender Schwiegersohn Georg Hagin, der vorher
bereits als Stabhalter in Feldberg amtete 3). Nachdem die Hagin in Holzen
schon seit uralten Zeiten beheimatet waren, wurde er der Stammvater der später
recht zahlreichen Hagin-Familien in Feldberg. Die Familie Hagin sowie die restlichen
Dorfbewohner mussten am 19. Juni 1676 miterleben, wie die Franzosen
plünderten und das Dorf z.T. abbrannten. Vier seiner insgesamt sechs Söhne verheirateten
sich wiederum in bekannte Geschlechter der näheren Umgebung. Sohn
Jerg ehelichte eine Tochter des Stabhalters Thal von Vögisheim, und Johannes heiratete
Anna Kibiger, die Tochter des Niedereggener Vogts Hans Kibiger. Die beiden
jüngsten Söhne Jakob und Matthias heirateten um 1690 in das alte Feldberger
Geschlecht Hollenweger, wobei Jakob im elterlichen Haus als Küfer und 1716
auch als Vogt mit seiner Familie wohnte 4). Drei Kinder bevölkerten zu diesem
Zeitpunkt das Hofgut, wozu auch schon immer weite Rebflächen gehörten, wie an
dem uralten gewölbten Weinkeller unter dem Wohnhaus immer noch zu ersehen
ist. Der einzige männliche Spross Georg Hagin holte sich seine Frau Katharina
Grether von Oberweiler5). Dessen einzige überlebende Tochter Maria Barbara heiratete
am 12. Juni 1742 in Feldberg Isaak Riegert, der in den Jahren 1753/55 Vogt
und Wirt in Feldberg war6).

Das Ehepaar blieb aber ohne Nachwuchs, so dass die ebenfalls noch im Haus
wohnende Schwester Anna Maria Hagin, die am 5. März 1716 in Feldberg den aus
Tüllingen gebürtigen Ulrich Sulzberger geheiratet hatte, das Haus übernahm 7).
Sulzberger war wie schon sein Vater von Beruf Metzger und saß im Dorfgericht in
Feldberg. Die Eltern hatten am 30. April 1688 im Heimatdorf der Sulzberger,
nämlich in Tüllingen, geheiratet, wobei die Braut Anna Blüß eine Tochter des in
Feldberg wohnhaften und aus der Schweiz stammenden Leinenwebers Ühlin Blüß
war. Die Familie wohnte zunächst in Tüllingen, um dann Ende des 17. Jahrhun-

105


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2008-01/0107