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Am 1. November 1912 erreichte die Bohrung „Buggingen 1" in 712 m Tiefe ein
ca. 4 m mächtiges Kalisalzlager von guter Beschaffenheit, zwei weitere Bohrungen
waren ebenfalls fündig. Auf der Grundlage der Fundbohrungen wurden die Konzessionsfelder
Baden, Markgräfler und Zähringen zur Gewinnung von Kalisalz an
Dr. Eitzbacher verliehen. Später kamen die Konzessionsfelder Rheinaue, Breisgau
und Staufen hinzu. Die Gesamtkonzessionen umfassten ein Gebiet von rund 100
km2.
Der Erste Weltkrieg verzögerte die weitere Erschließung der Kalilagerstätte.
Am 22. April 1922 wurden die bergrechtlichen Gewerkschaften Baden, Markgräfler
und Zähringen mit je 1000 Kuxen (Anteilen) zur Ausbeutung des Bugginger
Kalilagers gegründet. Da zunächst nur 2 Schächte genehmigt waren, ruhte die Gewerkschaft
Zähringen. Geschäftsführende Gesellschaft wurde die Gewerkschaft
Baden.
Bereits am 7. August 1922 begann man unter der Leitung von Bergwerksdirek-
tor Dr. Ing. Theodor Albrecht mit dem Abteufen von Schacht 1 (Baden) und dem
Bau der Chlorkaliumfabrik sowie der Verwaltungsgebäude und der Wohnhäuser
für die Angestellten. Es folgten 1925 das Abteufen von Schacht 2 (Markgräfler)
und lange Zeit später schließlich 1961 das Abteufen von Schacht 3 (Heiters-
heim).
Das Kalisalzlager wurde durch Bohr- und Sprengarbeit bis in eine Tiefe von
über 1 000 m abgebaut. Das Rohsalz enthielt im Durchschnitt etwa
28 % Kaliumchlorid mit 18% K20 (Reinkali)
59% Natriumchlorid (Steinsalz)
13% Unlösliche Bestandteile wie Ton, Anhydrit u. a.
Das aus der Grube geförderte Rohsalz wurde fein gemahlen und in der Chlorkaliumfabrik
in einem Heißlöseverfahren zu hochwertigem Kalisalz aufbereitet.
Produziert hat man überwiegend Kalidüngesalz mit 40% und 50% K20 für die
Landwirtschaft, außerdem Chlorkalium mit 60% K20 für die chemische Industrie.
Als Nebenprodukte wurden Brom und Streusalz gewonnen. Mit den Rückständen
aus der „Fabrik" verfüllte man die durch den Abbau entstandenen Hohlräume.
Während der Betriebszeit des Werkes wurden rund 17 Mio. Tonnen Rohsalz zu
Tage gefördert.
Die Besitzverhältnisse der Gewerkschaft Baden änderten sich mehrfach:
1922 - 1933 Burbach-Konzern
1933 - 1945 PreussagAG
1945 - 1948 Sequesterverwaltung durch die französische
Militärregierung
1948 - 1953 Badische Kaligesellschaft, mit französischer Beteiligung
1953 - 1965 PreussagAG
1965 - 1970 Wintershall AG
1970 - 1973 Kali und Salz AG
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