http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2008-01/0138
„ein Zechenbuch gehalten werden". In ihm wurden alle bergpolizeilichen Anordnungen eingetragen
und den verantwortlichen Aufsichtspersonen gegen Unterschrift zur Kenntnis gegeben.
In dem vorliegenden, handschriftlich geführten Zechenbuch der Gewerkschaften Baden und Mark-
gräfler erfolgte der erste Eintrag am 7. August 1922, Baubeginn von Schacht 1. Die zahlreichen detaillierten
bergpolizeilichen Anordnungen des Badischen Bergamts machen das ständige Bemühen
der Bergbehörde deutlich, die Sicherheit und den Arbeitsschutz in dem sehr komplexen Grubenbetrieb
sicherzustellen.
9) Das letzte schwere Grubenunglück ereignete sich am 22. Dezember 1971, als auf der 850-m-Sohle,
nahe Schacht Heitersheim, das Hauptsprengstofflager mit über 10 t Sprengstoff und Zündmitteln
explodierte. Dabei starben 3 Bergleute an Kohlenmonoxidvergiftung, weitere 17 wurden verletzt.
Die Unfallursache blieb unaufgeklärt.
10) Die Wochenzeitung „Rebland Kurier" erinnerte in ihrer Ausgabe vom 19. Mai 1994 an den 60.
Jahrestag der Katastrophe mit dem kritischen Beitrag „Klartext" über das damalige Unfallgeschehen
.
Im „Markgräfler Bürgerblatt" vom 21. Mai 2004 berichtete der Journalist Dr. Klaus Amman mit
dem Beitrag „Tod im Kali" über die Ausstellung „Schicksalsschläge", die der Bergmanns verein
anlässlich des 70. Jahrestages des Unglücks im Bugginger Rathaus veranstaltet hat. In dem aufschlussreichen
Bericht über das Kaliwerk und seine Belegschaft wurden auch kritische Fragen zu
möglichen Unfallursachen und zur Schuldfrage gestellt.
Benützte Literatur
Albiez, Gustav: Kalisalzbergwerk Buggingen 1922 - 1973. In: Das Markgräflerland, Heft 2/3, 1977
Dapprich, Gerhard: Leitfaden des Bergrechts, Essen, 1955
Engelmann, Josef: Das Grubenunglück auf der Kaligrube Gewerkschaft Baden am 7. Mai 1934. In: Der
Kompaß, 49. Jahrgang, Nr. 18 vom 20. September 1934, S. 151 ff.
Gewerkschaft Baden: Betriebsbeschreibung des Kalisalzbergwerks Buggingen, 1965. Archiv Kalimuseum
Gewerkschaften Baden und Markgräfler, Buggingen: Zechenbuch, 1922 - 1937. Archiv Kalimuseum
Gutzier, Helmut: Zum Gedenken an Fritz Fischer - eine Stube im Markgräfler Museum Müllheim. In:
Das Markgräflerland, Heft 1, 1995
Ott, Hugo: Badische Geschichte, Stuttgart, 1979, - Das Land Baden im Dritten Reich -, S. 184 ff.
Seith, Otto: Das Kalisalzbergwerk zu Buggingen und seine Bedeutung für die Volks- und Landwirtschaft
. Diplomarbeit, Hohenheim, 1951, 72 Seiten
Staatsarchiv Freiburg: Das Hilfswerk Buggingen, S 403/1 (Martin Carl Häußermann 1997)
Festschrift: 25 Jahre Bergmanns verein Buggingen, 1999. Archiv Kalimuseum
Weitere Fundstellen
1 Ordner „Buggingen Kaliwerk", Dokumente aus dem Nachlass von Dr. Fritz Fischer (Müllheim). Archiv
Kalimuseum
1 Ordner „7. Mai 1934", Belege und Dokumente aus dem Nachlass von Ewald Schlüter (Buggingen),
Registrator im Kaliwerk und Chronist. Archiv Kalimuseum
1 Konvolut mit verschiedenen Zeitungen, Presse-Ausschnitten und persönliche Aufzeichnungen aus
dem Nachlass von Carl Hassler (Buggingen). Im Besitz des Verfassers
Das Regierungspräsidium Freiburg, Referat 97 - Landesbergdirektion - ermöglichte die Einsicht in
einschlägige Akten. Hierfür herzlichen Dank.
Herrn Heinz König, Ehrenkirchen, danke ich besonders für seine fachkundige Unterstützung.
136
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2008-01/0138