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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
70.2008, Heft 1.2008
Seite: 158
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2008-01/0160
In den nächsten Jahren feiert Müllheim mehrere Jubiläen: vor 1250 Jahren, im
Jahr 758, wurde Müllheim („Mulinhaimo") zum ersten Mal urkundlich erwähnt,
die Urkunde befindet sich im Stiftsarchiv von St. Gallen. Im Jahr 2010 sind 200
Jahre vergangen, seitdem Müllheim 1810 das Stadtrecht verliehen wurde. Ebenfalls
2010 ist der 250. Geburtstag von Johann Peter Hebel. Zu diesen Festen lud
Dr. Löhs die Teilnehmer der Tagung ein.

Jan Merk beschrieb in seinem Vortrag zunächst die allgemeinen Aufgaben eines
heutigen Museums, das mit modernen, gegenwartsnahen Ausstellungen das Interesse
verschiedener Besuchergruppen befriedigen will. Die neue Dauerausstellung
über die Geschichte des Markgräflerlandes wird im September 2008 eröffnet. Sie
findet im neu ausgebauten Obergeschoss des Museums ihren Platz. Das Markgräf-
lerland soll als „eigenständig geprägte Kulturlandschaft mit spezifischen Besonderheiten
" dargestellt werden. Dazu gehören verschiedene Themenkreise wie
Historie, Religion, Grenzregion, Revolution, deutsch-französische Beziehungen,
Weinbau und Wirtschaftsgeschichte.

Jan Merk schilderte auch die Entstehung des Museums. Erste Pläne fasste Professor
Blankenborn bereits 1890 für ein Weinbaumuseum, das aber nicht eingerichtet
wurde. Erst 1974 gründete man den Museumsverein und das Museum, das
1979 Eröffnung feierte. Es steht seit 2002 unter der Regie von Jan Merk, der bereits
mehrere Ausstellungen durchführte. Das Dachgeschoss wird seit 2001 ausgebaut
und bietet 200 m2 neue Ausstellungsfläche.

Ein Stadtrundgang in drei Gruppen, geführt von Sabine Korn, Ulrich Lehmann
und Simone Meyer, zeigte den Besuchern die historische Innenstadt Müllheims:
die Martinskirche, den Markgräflerplatz, Werderstraße, Wilhelmstraße, Marktplatz
sowie die Frickmühle.

Viele Gäste waren erstaunt über die Schönheit der Gebäude, Straßen und Plätze.

Die Martinskirche ist das bedeutendste Baudenkmal der Stadt. Sie dient nicht
mehr kirchlichen Zwecken, seitdem sie 1881 profaniert wurde und in städtischen
Besitz kam.

Der Turm stammt aus der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts und gehörte zu einer
mittelalterlichen Kirche, deren Mauern man 1610 niederlegte. Das Kirchenschiff
ist danach im spätgotischen Stil zu einer evangelischen Pfarrkirche umgebaut worden
.

Bei einer Renovierung von 1979-1982 fanden sich Reste eines großen römischen
Gebäudes im Innern der Kirche, sie gehören zu einer Vierflügelanlage mit
rechteckigem Innenhof. Die Ausgrabungen brachten Reste von Wandmalereien,
Mosaiken und einer Hypokaustheizung zutage.

Die Martinskirche wurde seit 1881 zu verschiedenen weltlichen Zwecken verwendet
, unter anderem als Lagerhalle, Unterkunft für Kriegsgefangene im 1. Weltkrieg
und als Festhalle.

Der Rundgang führte am ehemaligen Stadthaus vorbei, von dessen Balkon Gustav
Struve am 23. September 1848 eine revolutionäre Rede an die Müllheimer Bürger
hielt.

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