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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
70.2008, Heft 1.2008
Seite: 166
(PDF, 29 MB)
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In der Mittagspause hatten die Teilnehmer der Studienfahrt Gelegenheit, die
schöne Altstadt von Obernai anzusehen und ein leckeres Elsässer Mittagessen einzunehmen
. In Rosheim sahen wir die romanische Kirche Peter und Paul, erbaut im
12. Jh. Der oktogonale Turm wurde nach einem Brand 1385 in der Gotik wieder
aufgebaut. Typisch elsässisch für die Stauferzeit sind 1. die reiche, plastische Gestaltung
des Außenbaus, die Flächen sind verziert mit Lisenen oder Friesen, 2. das
Großquaderwerk der Mauern, die von kleinen Rundbogenfenstern durchbrochen
sind. Im Innern der Kirche hingen kalligrafische Arbeiten von Denise Lach und Li-
liane Buchi. Denise Lach hat 15 Stiche von Gustave Dore aus dem Alten Testament
teilweise überarbeitet und die Texte mit Acryl, Gouache oder China Tusche
geschrieben. Liliane Buchi stellte ebenfalls sehr eindrucksvolle Kalligrafien über
Worte oder Sätze der Bibel aus. Danach fuhr der Bus auf den 760 m hohen Odilienberg
, einen von Touristen und Wallfahrern oft besuchten Ort. Um 680 hat dort
Herzog Eticho das Kloster Hohenberg gegründet - zu dieser Zeit gab es also bereits
ein Herzogtum Elsass.

Eine Legende berichtet von einer blind geborenen Tochter des Eticho mit dem
Namen Odilie, die bei der Taufe ihr Augenlicht wieder bekam. Daher ist sie als Pa-
tronin der Augenleidenden bekannt. Sie wurde Äbtissin auf dem Odilienberg.
Nach einem Brand hat man das Kloster 1546 aufgelöst, dann wurde es von Prä-
monstratensern bewohnt und erst im 19. Jh. richtete es der Bischof von Straßburg
als Wallfahrtsstätte ein. Heute leben hier die „Schwestern von der Ewigen Anbetung
", Franziskanerinnen. Um den Gipfel des Berges gibt es eine 10,5 km lange
Umwallungsmauer, auch „Heidenmauer" genannt, die vielleicht in gallischer Zeit
als Schutz für ein befestigtes Lager gedient hat. Die Kapellen des Klosters wurden
nicht besichtigt, doch von der Terrasse hat man einen weiten Blick ins Elsass. Hermann
Wider erklärte die Geologie: der Odilienberg besteht aus Buntsandstein.
Man sieht auf die Landschaft des Oberrheingrabens, der sich durch den Bruch der
Randgebirge gebildet hat. Unten in der Ebene werden Reben angebaut, zum Berg
hin gibt es Buchen- und Tannenwald. Nach einer kleinen Stärkung im Cafe wurde
die Heimfahrt angetreten, bei der sich die Teilnehmer froh und zufrieden mit der
gelungenen Studienfahrt zeigten. Dr. Erhard Richter und Hermann Wider sprachen
gegenseitigen Dank aus für die Führungen und Erklärungen der Ortsnamen des Elsass
und lobten den guten Busfahrer sowie das Interesse der Gruppe.

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