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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
70.2008, Heft 2.2008
Seite: 10
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2008-02/0012
Mengen

Die erste namentliche Erwähnung Mengens geht auf das Jahr 776 zurück. Die
Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch mit dem Stichjahr ging bereits vor Jahrhunderten
verloren. Dass aber die Historiker überhaupt von dieser Urkunde wissen,
verdanken sie Lorscher Mönchen, die in den Jahren zwischen 1170 und 1195 ihre
Geschichte in einer Chronik aufschrieben. Zur besseren Dokumentierung integrierten
die Schreiber die wichtigsten Schriftstücke ihres Archivs in die Chronik, in der Regel
Besitzbestätigungen durch Papst und Kaiser. Im Laufe der Schreibarbeiten entstand
der Wunsch, nicht nur die feierlichen Papst-und Kaiserprivilegien aufzunehmen
, sondern einen gesamten Überblick über die Besitzverhältnisse zu erstellen.

Neben der Chronik entstand so ein Kopialbuch aller Urkunden des Klosters, das
der Verwaltung eine bessere Ordnung bot als die Tausende von Originalschriftstücken
in den Truhen des Archivs. Chronik und Kopialbuch nennt sich „Codex Lau-
reshamensis" und wird in München aufbewahrt. Unter den Lorscher Besitzungen
im Breisgau findet sich nun folgender Eintrag: Schenkung des Heimo: In Christi
Namen: Am 16. Tag der Kaienden des Juli, im 8. Jahr des Königs Karl, schenke
ich, Heimo, für mein Seelenheil dem heiligen Märtyrer Nazarius (= dem Kloster
Lorsch) ... (unter dem Abt) Gundelanus ... 2 Jurnale (Jucharten) Ackerfläche in
obengenannter Mark zum ewigen Besitz, gemäß dem Vertrag.

Dass mit „in obengenannter Mark" überhaupt Mengen gemeint ist, ergibt sich
aus den vorangehenden Eintragungen im Kopialbuch, in denen die Ortsbezeichnung
in pago Brisegowe in Maginger marca auftaucht. Zwischen den frühmittelalterlichen
Bezeichnungen Maginger, Maghingas, Maingas und dem heutigen „Mengen
" liegen viele Jahrhunderte Sprachentwicklung mit ihren Lautverschiebungen.
Die Jahresangabe orientiert sich an den Regierungsjahren des Herrschers, hier das
8. Jahr des Königs Karl. Um welchen Karl es sich handelt, erfährt man über den
Namen des Abtes Gundelanus, denn er stand bis 778 dem Kloster Lorsch vor, also
befinden wir uns im 8. Regierungsjahr des Königs Karl L, des Großen, 776 (Eintrag
in moderner Umschrift).

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Abb. 4: Urkunde von 776, aus der die Schenkung an das Kloster Lorsch mit dem für Mengen wichtigen
Stichjahr hervorging

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