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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
70.2008, Heft 2.2008
Seite: 12
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konnten ein kleiner Schuhleistenkeil, bearbeitete Geweihsprosse, Feuersteine und
auch zwei Webgewichte ausgegraben werden. Aus der Kultur mit Schnurkeramik
(bis 2000 v. Chr.) stammen vom Löchleacker linienverzierte Scherben eines Gefäßes
. Neue Funde aus der Bronzezeit (bis 1200 v. Chr.) zeigen, dass auch in dieser
spannenden Zeit Menschen hier gelebt haben. Hiervon zeugten ein zerstörter Grabfund
und Siedlungsspuren im Gewann Gableacker, Siedlungsspuren im Gewann
Abtsbreite/Großacker, Riedgasse/Riedbuck sowie Reste einer Siedlungsgrube im
Gewann Brunnengraben.

Die Urnenfelderzeit (1200-750 v. Chr.) hat ihren Namen aufgrund ihrer Bestattungsweise
erhalten. Tote wurden verbrannt, ihr Leichenbrand in Gefäßen niedergelegt
. Dazu kamen manchmal kleinere Gefäße, Schmuck und Waffen. Spuren einer
urnenfelderzeitlichen Siedlung wurden bei den Grabungen 1974 im Gewann Löchleacker
entdeckt. Die Lesefunde und Befundbeobachtungen auf den Gewannen
Bruchmatten, Brunnengraben, Gableacker, Großacker, Hofstatt, Hospelbuck, Kirchboden
, Ried, Schulacker und Spittelacker legen beredtes Zeugnis über eine intensive
Siedlungstätigkeit auf Mengener Gebiet während der Urnenfelderzeit ab. Aus der
Hallstattzeit (750-450 v. Chr.) wurden bei Ausgrabungen 1933-36 Keramikfunde geborgen
aus sogenannten „Wohngruben" im alamannischen Gräberfeld Merzengraben
.

Die Kelten, eine überwiegend agrarisch strukturierte Bevölkerung Mitteleuropas
, geraten durch besondere Funde in das Schlaglicht der Geschichte, so auch in
Mengen. Hier liegt die bis heute größte ergrabene frühkeltische Talsiedlung im Gewann
Löchleacker/Hofstatt. Auf 4,5 ha Fläche gab es 69 frühkeltische Befunde,
darunter auch sechs Grubenhäuser und 19 Trichtergruben, die vor allem mit Tierknochen
und Keramik verfüllt waren. Unter den unverzierten schlichten Gefäßen
springt die mattglänzende schwarzglatte Feinkeramik ins Auge. Bei der jüngsten
Grabung des Freiburger Denkmalamtes und der Universität Freiburg ab April 2004
wurde nach einer Geomantischen Prospektion nach etwas Besonderem geforscht.
Bei diesem Blick unter die oberste Bodenschicht ist auch zum ersten Mal eine
viereckige Struktur entdeckt worden, die sich bei den Grabungen als Keltische
Viereckschanze entpuppte.

Die Römer auf Schallstadter Gemarkung

Das Gebiet liegt in einem der dicht besiedelten Bereiche des römischen Breisgaues
. Der Breisgau war Teil der Provinz Obergermanien mit Verwaltungsmittelpunkt
Mainz, Haupt-Ort war wahrscheinlich Riegel. Unter dem Nachfolger des
Augustus, dem Kaiser Tiberius (14-37 n. Chr.), haben wir erste Nachweise für die
Anwesenheit von Römern im südlichen Oberrheingebiet, nämlich die Villa Urbana
in Heitersheim. Aus Wolfenweiler vom Gewann Brandhof kennen wir neun Ziegelstempel
der 21. Legion mit Beinamen „Rapax" (die Unaufhaltsame).

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