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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
70.2008, Heft 2.2008
Seite: 20
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2008-02/0022
Martinskirche. Auf dem Hof saß als Pächter längere Zeit hindurch die Familie Vetter
, die im Auftrag der Freiherrn von Bollschweil das Gut verwaltete. 1831/32 gelang
es dem Vogt (Jacob) Vetter, den ehem. Reichenauischen Abtshof in Privatbesitz
zu übernehmen.

Die Kirche in Wolfenweiler dürfte aus der Zeit des 8. Jh. stammen. 873 wurde
zu Wolfenweiler die Schenkungsurkunde von Merzhausen u. a. am St. Gallen ausgestellt
, die Quartpflichtigkeit der Kirche (der große Zehnte an Bischof v. Konstanz
) sowie der Fund von Steinkistengräbern auf Schallstadter Flur „Hocken-
buck" weisen ebenfalls in diese Zeit. Der Turm und auch z. T. das Mauerwerk von
Langhaus und Chor sind mittelalterlich. Das Langhaus hat man später nach Süden
verbreitert. 1869 wurde der ganze Bau neugotisch verändert und um eine Achse
nach Westen in die heutige Gestalt verlängert. Im Dreißigjährigen Krieg waren
häufig die Fenster zerbrochen, die Inneneinrichtung verheizt und ruiniert sowie das
Dach beschädigt. Bei Bauarbeiten stieß man auf alte Fundamente, die auf ein größeres
Ausmaß des Chores schließen lassen. 1741 ging ein Bittbrief an die Herrschaft
, dass die Kirche die zahlreich angewachsenen Gemeinden Wolfenweiler und
Schallstadt nicht mehr fasst und sie deshalb um einen Neubau bittet. Da das baupflichtige
Kloster St. Peter nicht zustimmte, erbrachte die Auseinandersetzung weder
eine neue Kirche noch den Aufbau der Sakristei, die in einem früheren Krieg
bis auf die Grundmauern zerstört wurde.

Das Pfarrhaus von 1759, im großzügigen Herrenhausstil erbaut, ersetzte das im
Dreißigjährigen Krieg zerstörte Pfarrhaus, das nicht mehr in seinem Ursprung aufgerichtet
war. Deswegen stritt Pfarrer Vulpius von 1740 bis 1755 mit den Klosterherren
um den Neubau. Über der aufgedoppelten Eingangstüre befindet sich das
Wappen des Klosters St. Peter und des Abtes P. J. Steyrer mit den Initialen
PL A.M.S.P AN. 1759. Außerhalb der Mauer im Westen stand die Zehntscheuer
mit rundbogigem Scheunentor von 1747. Sie wurde abgerissen und wich der Einsegnungshalle
mit erweitertem Friedhof.

Die Sankt Blasiuskapelle in Schallstadt wurde in den Akten des Klosters 1350
erwähnt, das Bistum Konstanz führte 1493 eine „Capeila Schackstatt" als Filiale
der Kirche Wolfenweiler. 1768 musste die Kapelle dem Neubau eines Schulhauses
weichen, da bis dahin beide Gemeinden eine gemeinsame Schule in Wolfenweiler
unterhalten hatten. Heute befindet sich hier der Kindergarten Am Räppele 2.

Die Bechtoldskirche war vor ihrem Abbruch 1837 ein stattlicher mittelalterlicher
Bau mit barocken Veränderungen. Das Gotteshaus fungierte vor 1556 nicht nur als
Pfarrkirche, sondern auch als Wallfahrtskirche. Als Begründer der „Bechtoldskirche
" kommt der ab 962 im Breisgau bezeugte Graf Bertold („Birchtilo") in Frage.
Schon 1262 wird ein Pfarrer von Bechtoldskirch erwähnt. Die Mengener waren in
die 2 km außerhalb des Dorfes liegende Bechtoldskirche eingepfarrt, wo Gottesdienst
, Taufen, Eheschließungen und Beerdigungen stattfanden. Heute steht auf diesem
Areal die Aussegnungshalle mit dem alten Friedhof.

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