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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
70.2008, Heft 2.2008
Seite: 31
(PDF, 30 MB)
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der ehemaligen Unteren Vogtei Badenweiler (Haslach, Mengen, Opfingen mit
St. Nikolaus, Tiengen, Schallstadt und Wolfenweiler mit Leutersberg) und drei
Orte aus der Markgrafschaft Hochberg (Bahlingen, Eichstetten und Ihringen).6 Untersuchungszeitraum
sind die Jahre 1646 bis 1700.

Die Abwanderung aus dem Markgräflerland

Das südliche Markgräflerland hatte den Krieg besser überstanden als der Breisgau
. Wohl finden sich auch dort in den Kirchenbüchern Nachrichten über Gräuel
und Grausamkeiten der Soldaten, aber die Kirchenbücher, die den Krieg überdauert
haben (z. B. Egringen, Fischingen, Haltingen), weisen auch nach, dass die Bevölkerung
insgesamt eher durch die Pest, aber nicht durch den Krieg Verluste erlitten
hat. Die Orte lagen abseits der großen Heerwege. Vor allem aber bot das nahe
gelegene Basel Schutz und Hilfe. Immer wieder flohen die Einwohner der Dörfer
nach Basel. So finden sich hier nach dem Krieg kinderreiche Familien, während
die Untere Vogtei Badenweiler und die Markgrafschaft Hochberg fast vollständig
entvölkert waren. Nun haben sich junge Bürgersöhne und Bürgertöchter auf den
Weg gemacht, um sich als Knechte oder Mägde im Breisgau zu verdingen. Nur ein
Bruchteil dieser Personen ist in einem Kirchenbuch fassbar, die meisten kehrten
nach einigen Jahren des Gesindediensts wieder in ihr Dorf zurück, ohne in einem
Kirchenbuch eine Spur zu hinterlassen. Nur bei der Taufe eines Kindes, bei einer
Eheschließung oder durch einen Beerdigungseintrag werden Markgräfler erkennbar
. Manche/r lernt hier den Ehepartner kennen und bleibt für immer. Die Einbürgerung
in baden-durlachische Orte des Breisgaus ist kein Problem. Die Markgräfler
sind keine Einwanderer, sie bewegen sich innerhalb Baden-Durlachs, sie sind
evangelisch-lutherische „Landeskinder".

Die Abwanderung aus Wollbach

Für die Darstellung der Verhältnisse eignet sich am besten Wollbach. Diese Gemeinde
hat den höchsten Anteil an Söhnen und Töchtern, die in den Breisgau abgewandert
sind und dort heimisch wurden. Zunächst werden vier Familien betrachtet
, aus denen Geschwister abgewandert sind.

Abwanderer aus der Familie Schmidt:

Das Ehepaar Matthias Schmidt/Maria Gerwig hat sechs Kinder.7 Vier von ihnen
verlassen die Heimat und gehen in den Breisgau. Die Tochter Maria heiratet 1663
Johann Friedrich Antrecht, Schulmeister in Wolfen weiler.8 Johann Friedrich Ant-
recht war bis 1656 Schulmeister in Wollbach. Aus dieser Zeit stammen seine Beziehungen
zu Wollbach. Die Familie lebt in Wolfenweiler. Fünf Jahre später, im
Jahr 1668, heiratet Marias Schwester Anna Schmidt den Wolfenweiler Bürgersohn
Reinhard Sommer. Diese Familie lebt in Wollbach.9 Schließlich, im Jahr 1676, hei-

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