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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
70.2008, Heft 2.2008
Seite: 90
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Zur Pilgertracht des Jakobspilgers
gehört ganz wesentlich die
„ , i ^f? m ^^^h Muschel. Beide Jakobusdarstel-

rngk lungen in der Kirche von Map-

118 pach zeigen sie uns ganz deutlich
. Sie war sozusagen der Aus-
■ % weis für die Jakobspilger. Man
■ kaufte sie auf dem Platz vor der
Kathedrale in Santiago und heftete
sie sich an die Tasche oder
an das Gewand. Später scheint
man schon auf dem Hinweg eine
Muschel angeheftet zu haben.
Die Muschel war untrügliches
Zeichen für einen Jakobspilger,
sie gewährte rechtlichen Schutz
und die nötigen Privilegien. Jerusalempilger
brachten übrigens
einen Palmzweig mit, Rompilger
einen Schlüssel bzw. gekreuzte
Pilgerstäbe.

Was hat es nun mit der Muschel
auf sich? Ein Legende erzählt
, ein Jakobspilger sei mit
seinem Pferd ins Meer gestürzt
und als man ihn herauszog, war er von Muscheln übersät. Die Fürbitte des Apostels
hatte also Wirkung gezeigt. Sicher eine plausible Erklärung.

Bei der Interpretation der Jakobsmuschel sollte man jedoch nicht vergessen, dass
die Muschelsymbolik auch in anderen Kulturkreisen auftaucht. Bei den Buddhisten
z. B. gilt sie als Zeichen für gutes Geschick und glückliche Reise, bei den
Griechen steht sie für die Geburt der Venus.

Wir haben gehört, dass eine Theorie besagt, der Leichnam des Jakobus sei über
den Sinai nach Galicien gekommen n. Das Muschelsymbol könnte ein Hinweis darauf
sein, denn in der koptischen Kirche gilt die Muschel als ein Zeichen der Auferstehung
, sie ist ein Zeichen für neues Leben, also auch ein Bild für den Pilger,
der sich mit der Pilgerschaft auf den Weg zu einem neuen, geläuterten Leben aufgemacht
hat.

Abb. 6: Jakobusfresko in der Leibung des Chorfensters
der Mappacher Kirche

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