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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
70.2008, Heft 2.2008
Seite: 120
(PDF, 30 MB)
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fahl dabei auch das Buch von Gmelin „Über den Einfluß der Naturwissenschaft
auf das gesamte Staatswohl":

„In dem nämlichen Buch steht noch viel Nützliches und Neues über den Weinbau
, über die Baumzucht, wie man die Waldungen behandeln soll, über den Getreidebau
, über den Hanf-, Flachs-, Hopfen- und Tabaksbau, über die Bienenzucht,
welches die besten Grasarten für Matten sind, über Bergwerke, Gipsgruben und
sonst noch viel.

Merke: Wenn du auf ein paar Batzen nicht zu sehen hast, so musst du das Büchlein
kaufen und deinen Mitbürgern, die es nicht selber anschaffen können, auch
guten Rat daraus erteilen."

Hebels Gedanken über das Weltgebäude im Großen wie auch über die Natur im
Kleinen spiegeln sich auch in seinen alemannischen Gedichten wider. Dieses Mal in
der geliebten Sprache seiner Heimat und mit einbezogen ihre Landschaft und ihre
Menschen. Dazu gehören zum Beispiel die Gedichte: Der Morgenstern, Der Abendstern
, Die Wiese, Der Storch, Das Spinnlein, Der Käfer und Die Feldhüter, aber auch
Der Schmelzofen, eines der ersten Gedichte in der deutschen Literatur über das Arbeitsleben
in einem technischen Betrieb. Es war interessant zu verfolgen, wie Hebel
in den Zeiten der DDR dort als ein Dichter des Arbeiter- und Bauernstandes verehrt
und wie sein Werk durch zahlreiche Veröffentlichungen bekannt gemacht worden ist.

Nun kommen wir wieder zu Clais zurück, der 1777 Baden verlassen hatte und in
die Schweiz zog. Sein vielseitiges Wirken als Berater und Unternehmer, vor allem
als „Schweizerischer Pionier der Wirtschaft und Technik", haben G. und R. Gam-
per-Schlund in ihrer Clais-Biographie geschildert. Das Leben von Clais insgesamt
und aus Hausener Sicht hat mein Vater in seiner Schrift „Aus der Vergangenheit
des Hebeldorfes" behandelt.

Hier soll nun das größte Werk von Clais kurz dargestellt werden: die Reorganisation
der bayerischen Salinen Reichenhall und Traunstein von 1783 bis 1806. In
der Regierungszeit des bayerischen Kurfürsten Karl Theodor, dem Clais schon einmal
in Mannheim beim Aufbau seines Observatoriums gedient hatte, wurde er
nach Bayern gerufen, um die veraltete Sudtechnik durch bessere Salzgewinnungsmethoden
zu ersetzen. Dazu wurden neue Sudhäuser gebaut und neue Sudpfannen
konstruiert. Sie erbrachten eine höhere Salzqualität und benötigten weniger Brennmaterial
.

Clais bezog einen Großteil des Eisens für die neuen Sudpfannen von Eisenhändlern
aus Basel; diese wiederum waren Hauptabnehmer des Eisens aus den Hüttenwerken
des badischen Oberlandes und Vorderösterreichs, so dass es sehr wahrscheinlich
ist, dass auch Eisen aus dem Hausener Eisenwerk für die neuen Sudpfannen
Verwendung fand.

Clais leitete die grundlegende Erneuerung der bayerischen Salinen - damals das
größte Wirtschaftsunternehmen des Landes - als Bayerischer Salinen-Ober-Com-
missaire. Gleichzeitig übernahm er den Großhandel mit der Schweiz.

Schon seit Jahrhunderten musste die Schweiz ihr Salz fast vollständig einführen,
und es wurde viel Salz benötigt - denken wir nur an den großen Salzbedarf bei der

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