http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2008-02/0126
1803 wurde die Stadt Rheinfelden, in welcher Dietschy seit 1792 das Bürgerrecht
besaß, schweizerisch. Der Rhein war zur Grenze geworden, aber dennoch
setzte Dietschy seine mannigfaltigen Geschäfte und Grundstückskäufe sowohl auf
links- als auch auf rechtsrheinischer Seite weiter fort. War er bereits in den 1790er
Jahren einer der vermögendsten Geschäftsleute Rheinfeldens, so gehörte ihm bald
auch der größte Grundbesitz im Fricktal.4 Auf badischer Seite ließ er, direkt bei der
Rheinbrücke, um 1824 das Haus Salmegg errichten. Gedacht war es als Sommersitz
für seine zweite Ehefrau Anna Maria, doch weil diese bereits 1826 verstarb,
hat das Gebäude seinen eigentlichen Zweck nie erfüllt. Im ehemaligen Garten des
Hauses, heute ein Teil des Stadtparks von Rheinfelden/Baden, steht noch der für
Anna Maria Dietschy errichtete Gedenkstein.
Der Tod seiner zweiten Ehefrau ist einer von vielen familiären Schicksalsschlägen
, die der wirtschaftlich so erfolgreiche Franz Joseph Dietschy hinnehmen muss-
te. Schon die Heirat mit der aus Wittnau stammenden Anna Maria, geb. Tschudin,
gestaltete sich nicht ganz einfach. Da ihre Eltern die Verehelichung ihrer Tochter
mit Dietschy ablehnten, heiratete Franz Joseph 1795 zunächst Walburga Leo aus
Säckingen. Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor, die allerdings beide noch
im Kindesalter starben. Nach der Geburt des zweiten Kindes im Jahr 1800 verstarb
Walburga Dietschy im Alter von erst 21 Jahren an Kindbettfieber.
Abb. 2: Das 1603 errichtete Wohnhaus des Markhofs mit der angebauten Kapelle
Foto: Erhard Richter
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